Geburtsbericht
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Geburtsbericht: Leserin Claire erzählt

Ich kann  nicht genau sagen, wie lange die Geburt eigentlich gedauert hat.
Angefangen hat es mit unregelmäßigen Senkwehen 4 Tage vor dem errechneten Termin.
Da ich aber übergewichtig bin und eine beginnende Gestose hatte wurde ich ohnehin jeden Tag untersucht und auf dem CTG war nie etwas zu erkennen. Also alles „nur Übung, stellen Sie sich mal nicht so an!“
Ich war etwas beleidigt und hatte auch ehrlich gesagt eine Mordsangst (wenn DAS nur Übung ist, wie wird es dann wirklich?!).

In der Nacht von Donnerstag auf Freitag kamen die Übungswehen alle 10 Minuten.
Ich blieb aber trotzig zuhause und verbrachte die Nacht im Sessel halb sitzend/ halb liegend und veratmete.
Freitag dann im Krankenhaus erneut ans CTG. Nüschst zu sehen. Ich hatte aber auch mit dem ersten Fuß über die Schwelle schlagartig keine Wehen mehr. :D
Wegen der Gestose sollte am nächsten Tag eventuell eingeleitet werden.

Also wieder nach Hause, selbes Spiel. Alle 10 Minuten „geübt“ und im Sessel geruht.

Samstag wieder hin, nix auf dem CTG aber da ich langsam keine Geduld mehr hatte, schaute dann doch mal eine Hebamme
nach meinem Muttermund.
Und oh Wunder!, der war schon 5 cm weit auf.  (Hah! Von wegen Übungswehen!)

Aber als Erstgebärende dauert das ja eh länger und bei meinem Gewicht sowieso (schönen Dank dafür, genau das will man in dem Moment hören), also bitte erstmal mit gefühlt 20 Buscopan Zäpfchen versorgt ab aufs Zimmer.
Schlafen Sie erstmal noch etwas und ihr Mann kann auch gerne noch etwas erledigen!  Er ist selbstständig und hatte noch einen wichtigen aber sehr kurzen Kundentermin. Natürlich hab ich ihm das ok zu gehen. Ich war auch einfach sehr müde durch die 2 verpassten Nächte und fand ein wenig Schlaf eine wunderbare Vorstellung. :D

Er ging, ich legte mich hin und wollte mich entspannen.

Das klappte allerdings genau 15 Minuten, dann kamen die Wehen jede Minute und ich beschloss mich alleine zum Kreißsaal durchzuschlagen. Nicht die beste Idee aber mir kam es zu dem Zeitpunkt vollkommen logisch vor.

Auf dem Weg dahin war ich ziemlich ungehalten zu einer Dame, die meinte den perfekten Moment gefunden zu haben, um mit mir die Essensbestellung der nächsten Tage durchzugehen.
Ich war nicht der Ansicht und sie ging leicht pikiert. :D

Gegen 13 hab ich dann trotz miesmuffeliger Hebamme den Kreißsaal in Beschlag genommen, Muttermund bei 8 cm.

Geplant wollte ich eigentlich in die Wanne aber ich war froh es bis zum Bett geschafft zu haben.

Die Wehen empfand ich als heftigen Orkan und ich wollte mich instinktiv auf mich konzentrieren, wurde aber ständig durch die Hebamme gestört, weil sie weiterhin das CTG haben wollte (warum erschließt sich mir bis heute nicht, es war immer noch angeblich keine Wehe zu sehen und die Herztöne waren auch nur schlecht erfassbar aber regelmäßig) und mir verbot, die Augen zu schließen.

Mein Mann kam erst um 14 Uhr wieder dazu und war ziemlich geschockt davon mich so zu sehen, er dachte wirklich er hätte noch massig Zeit. :D

Gegen  14.30 Uhr hab ich dann eine PDA gelegt bekommen, das war definitiv das schlimmste!
Die Wehen waren kaum auszuhalten und dabei dann das Gestochere am Rücken. Die mussten bei mir 2 x ansetzen war wohl irgendwie schwierig und tat verdammt weh.

Als sie endlich saß hatte ich ca. 10 schmerzfreie Minuten und dann ging’s direkt in die Presswehen.

Gefühlt war es aber nur eine einzige Wehe, die ewig anhielt. Ich hatte ununterbrochen den Drang zu pressen, was nur durch schiere Erschöpfung unterbrochen wurde.

Meinem Mann habe ich zwischendurch ziemlich fies die Hand gequetscht und ihn angemotzt, dass er gefälligst seinen Mund halten soll. :D
Zu meiner Verteidigung, ich hatte geschrien und er meinte mir ins Ohr säuseln zu müssen, dass ich die Kraft lieber ins Pressen leiten solle.
Das hatte die Hebamme zu Beginn der Presswehen gesagt und der Arme hat in seiner Hilflosigkeit wohl den ersten für ihn sinnvollen Tipp angenommen und wollte die Aufgabe erfüllen mich dran zu erinnern. Kam bei mir halt nur so semigut an. :D

Nach 40 Minuten war mein Spatz dann da, er kam als kleiner Sternengucker, was mir aber niemand gesagt hatte.
Von wegen es dauert lange. :)

Danach wurden einige Dinge mit uns gemacht, die ich auch aus heutiger Sicht immer noch nicht verstehe.
So wurde zum Beispiel ich selbst von der Hebamme genötigt die Nabelschnur durchzuschneiden, sie führte meine Hand und drückte sie zu,  obwohl ich klar „Nein!“ sagte.

Unser Kleiner hatte in den ersten Messungen schlechte Blutgas-Werte obwohl er topfit aussah und auch gute Sauerstoffwerte hatte.
Aber wegen der anfänglichen Messung musste der Süße erstmal für 24h auf die Intensivstation der Kinderklinik.

Trotzdem uns im Vorgespräch anderes versichert wurde („ Bonding ist für uns das A und O“) hatte ich ihn gerade mal 5 Minuten auf der Brust und dann wurde er ins benachbarte Kinderkrankenhaus verlegt.

Wir durften erst hinterher als die PDA nicht mehr wirkte.
Waren dann aber fast die ganze Zeit bei unserem Kleinen und haben gaaaaanz viel gekuschelt und durften ihn nach 24 Stunden auch endlich zu uns holen. <3

Mittlerweile ist mein kleiner Schatz 7 Jahre alt und mein größtes Glück. <3

Diesen spannenden Geburtsbericht hat Claire geschrieben :)

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