Geburtsbericht
Geburtsberichte

Geburtsbericht: Leserin Julia A. erzählt

Um die Gedanken und Gefühle besser nachvollziehen zu können muss ich etwas weiter ausholen.
Nach einer Fehlgeburt im Dezember 2019 ist meine Ehe leider früh zerbrochen.
Mein jetziger Partner und ich haben uns durch den Sport kennen und lieben gelernt und sind – wie wir es gern sagen – im März 2021 unerwartet schwanger geworden.
Ein absolutes Wunschkind. Geplant war unsere Maus allerdings zu einem späteren Zeitpunkt.
Die Schwangerschaft verlief traumhaft. Allerdings leide ich unter Emetophobie (der Angst vorm Erbrechen) und so war die Angst vor der Geburt und eventuellem Übergeben gerade gegen Ende der Schwangerschaft präsent.
Ich konnte es trotzdem kaum erwarten unsere Maus endlich in den Armen zu halten.
Ausgezählt waren wir für den 07.11.
Ich habe aber die ganze Zeit über schon gesagt dass es bestimmt ein Oktober Kind wird, da meine gesamte Familie im Oktober Geburtstag hat.

Am 30.10. hatte ich die Hoffnung langsam aufgegeben.
Doch um 6:45 am 31.10. bin ich morgens wach geworden weil es auf einmal nass wurde.
Erst dachte ich dass die kleine mir vielleicht doch noch auf die Blase gedrückt hat.
Nach kurzer Riechprobe aber Entwarnung.
Doch dann ging die Aufregung los.
Sofort habe ich meinen Freund geweckt.

Nach einer kurzen Dusche sind wir los und waren um viertel vor 8 im Krankenhaus.
Alles ohne Wehen.

Die Hebamme war super lieb und hat uns erstmal in den Kreißsaal geschickt.
CTG, Corona Abstrich und erste Antibiose später durften wir dann nochmal spazieren.

Gegen 11:15 Uhr haben die Wehen eingesetzt.
Um 12:00 Uhr waren wir bei 1cm Muttermundöffnung.
Das hieß dann weiter Spazieren.
Die Wehen waren super erträglich und ich habe zu dem Zeitpunkt noch Scherze gemacht, dass es ja vielleicht doch noch ein Novemberbaby wird. Wir sind also erstmal aufs Zimmer.
Um 14:30 Uhr wollte ich dann doch ein Schmerzmittel haben da die Wehen stärker wurden.
-Eine PDA hatte ich für mich schon im Vorfeld ausgeschlossen. –
Also die 150 Meter zum Kreißsaal hin.
Nach dem Schmerzmittel ging es wieder und wir sind wieder aufs Zimmer.

Um 15:20 Uhr wollte ich dann doch eine PDA.
Wir also wieder zum Kreißsaal. Diesmal aber haben sich die 150 Meter angefühlt wie 5 km.
Um 15:30 im Kreißsaal angekommen ( ja ich habe tatsächlich knappe 5 Minuten für den kurzen Weg gebraucht ) hat die Hebamme schon besorgt geschaut.
Ich habe ihr dann gesagt, ich möchte bitte dich die PDA.
Während der Untersuchung meinte sie dann nur ganz trocken „machen wir dann beim nächsten mal. Der Muttermund ist leider schon komplett verstrichen“

Na toll…

Die Geburt an sich ging dann doch sehr schnell voran. Trotzdem musste mit der Glocke nachgeholfen werden da ihre Herztöne zwischenzeitlich kurz langsamer wurden. Um 16:07 Uhr konnten wir unsere Tochter mit 3210 Gramm und 51 cm in den Armen halten.

Auch wenn der Geburtsschmerz mir nach wie vor in Erinnerung ist kann ich sagen das war der schönste Tag in meinem Leben.
Ich bin dankbar dieses Wunder zusammen mit der Liebe meines Lebens  erlebt zu haben.

Diesen spannenden Geburtsbericht hat Julia geschrieben :)

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