Es ist der 21.09.2023. Ich bin mittlerweile in der 37 ssw (genauer genommen 36+4). Der Tag startet gut und meine Mama und meine Oma sind zu Besuch gekommen. Da sich mein Mann den Fuß gebrochen hat und ich hochschwanger nicht mehr alleine zum Kinderarzt mit unserer Tochter in die Stadtmitte fahren wollte, unterstützten sie mich. Da das Wetter schön war und der Termin beim Kinderarzt erst für mittags anberaumt war, entschieden wir uns für einen Spaziergang im Wald. Kaum waren wir losgelaufen, bekam ich – quasi noch vor der Haustür – wehen. Ich nahm diese aber nicht so ernst und wir liefen in den Wald. Schon bald wurden die Wehen regelmäßiger aber nicht schmerzhafter. Da ich bereits eine Geburt 2020 geschafft hatte, wisse ich dass Geburtswehen deutlich stärker sind und dachte daher, dass es sich um senk- oder übungswehen handeln muss.
Am Mittag fuhren wir dann in die Stadtmitte und zum Kinderarzt. Die wehen waren unverändert da, wurden aber immer mehr bzw. die Abstände wurden kürzer und kürzer (teilweise lagen die anstände bei 5 Minuten). Meine Oma und meine Mama wollten unbedingt dass ich meine Frauenärztin aufsuche, wobei ich mich fragte, was diese ausrichten soll. Wenn müsste ich ja eh ins Krankenhaus fahren. Naja, ich ließ mich dann irgendwann überreden und betrat die Praxis meiner Frauenärztin, die sich im selben Haus befindet wie der Kinderarzt. Es war mittlerweile 16:30 Uhr. Meine Frauenärztin machte ein ctg und tastete nach dem Muttermund. Ergebnis: Muttermund war fingerdurchlässig und wehen waren auf dem ctg erkennbar, aber der Kopf lag nicht tief genug im Becken und somit hieß es „unreifer geburtsbefund – heute geht es noch nicht los“. Meine Frauenärztin riet mir ein Bad zu nehmen und zu schauen ob die wehen mehr werden.
Also fuhren wir nachhause und meine Mama und meine Oma fuhren gehen 19 Uhr nach Hause. Ich ging wie mit der Ärztin vereinbart in die Wanne. Die wehen veränderten sich nicht. Meine Tochter kam später ebenfalls noch in die Wanne und wir spielten noch ein wenig darin. Dann brachten mein Mann und ich sie ins Bett und schauten von der Couch aus fern. Um ca 21 Uhr ploppte etwas in meinem Bauch und ich dachte nur „FRUCHTBLASE“, hüpfte mit einem Satz von der Couch (diese ist gerade neu) und mein Mann schaute mich verwundert an und fragte „was war das jetzt?!“, ich sagte nur „fruchtblase“ und in dem moment platschte alles zu Boden. Wir riefen im Krankenhaus an und fragten ob wir dort entbinden dürfen, denn unser Sohn zählt noch als frühchen. Wir sollten jedoch mit einen RTW rufen und liegend transportiert werden. Mein Mann durfte bei den Notärzten mitfahren. Kaum im Krankenhaus angekommen wurde ich aufgenommen und im kreissaal untersucht. Die Hebammen dort kamen zu dem Ergebnis, dass es noch sehr lange dauern wird, bis unser Sohn das Licht der Welt erblicken wird. Deswegen sollte mein Mann wieder nach Hause fahren, schlafen und dann würden wir ihn anrufen, wenn es losgeht. Nachdem mein Mann den kreissaal und das Krankenhaus verlassen hatte, sollte ich zum Ultraschall. Dort war sich der Arzt nach dem Schall sicher, dass die wehen, die bisher muttermundunwirksam waren, ihren Dienst nun tun würden und es losgeht. Kaum war ich im Kreißsaal begannen die wehen! Ich klingelte weil ich es nicht mehr aushielt und die wehen nicht mehr veratmen konnte. Also wurde ein ctg geschrieben, was ich einfach nicht aushielt und immer wieder nach einer PDA fragte. Die Hebamme sagte mir, dass sie nach dem ctg nochmal nach dem Muttermund tasten werden. Wie zuvor geschrieben, war der Muttermund nur fingerkuppendurchlässig und das Köpfchen noch nicht fühlbar.
Nach dem ctg tastete die Hebamme erneut, ich hatte seit einer halben Stunde starke wehen und innerhalb dieser halben Stunde öffnete sich der Muttermund von fingerkuppendurchlässig zu 7 cm! Die Hebamme war erstaunt und bat mich auf das kreissaalbett. Mein Mann wurde angerufen, er solle wieder zurückkommen! Ich sollte den vierfüsslerstand einnehmen. Dies war mir leider nicht mehr ohne Hilfe möglich, denn kaum auf dem kreissaalbett angelangt, kamen die Presswehen! Nach 3 Presswehen war unser kleiner Sohn geboren <3 Zeit für eine pda hatten wir nicht mehr und auch jegliches anderes Schmerzmittel hätte ich nicht mehr anfragen können, da es unser Sohn so verdammt eilig hatte und so kam unser Sohn am 22.09.2023 auf die Welt. <3 der Papa verpasste die Geburt leider – er kam leider 5 Minuten zu spät. Dies ahnte er aber bereits als er mich im Hintergrund während des Telefonats mit der Hebamme hörte, da unser Sohn bei 36+5 auf die Welt kam, zählt er tatsächlich noch als frühchen und nach anfänglichen ernsten Schwierigkeiten und nach einem notwendigen kinderklinikaufenthalt, wird er morgen nun schon 4 Wochen alt – er macht unserer Familie wirklich komplett und die große (kleine) Schwester könnte vor stolz auf ihren kleinen Bruder platzen. <3
Diesen spannenden Geburtsbericht hat Vanessa geschrieben! :)