Mutti-Schlaf
Rabenmutter 2.0

Mutti-Schlaf: Wann meine Nächte wie waren und wann es besser wurde

Bevor man Kinder hat, kann man sich gar nicht vorstellen, wie weitgreifend die Veränderungen sind, die so ein kleines Wesen mit sich bringt. Man hat vielleicht eine „Idee“ davon, aber mehr eigentlich auch nicht. Und manchmal ist das einfach richtig mega gut so, denn wenn mir vor der Elternschaft jemand gesagt hätte, dass ich als Mutter wirklich viele JAHRE nicht ernsthaft schlafen würde – dass ich nicht nur die erste Zeit oder wenn die Kinder mal krank sind auf Schlaf verzichten müsse – hätte ich wahrscheinlich eine klitzekleine bis Himalaya-große Panikattacke bekommen.  :D

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Mein Schlaf vor der Elternschaft

Rückblickend würde ich sagen: Ich habe FRÜHER echt immer gut geschlafen. Ok, ich konnte manchmal nicht direkt einschlafen, weil ich schon damals so ein Gedanken-Karussell-Typ war UND ich bin mindestens einmal nachts aufgestanden, um aufs Klo zu gehen, ABER ich konnte wieder einschlafen und war großer Fan vom AUSschlafen. So bis 10:00 oder auch mal bis 11:00, je nachdem, wann ich im Bett war. Diese Option, die Option zu schlafen, bis man nicht mehr kann, nicht mehr zu haben … über Jahre … konnte ich mir null vorstellen, daher war DAS tatsächlich auch meine größte Sorgen in punkto Elternschaft.

Mein Schlaf während der ersten Schwangerschaft  

Als ich zum ersten Mal schwanger wurde, lernte ich schon ziemlich zu Beginn, dass ich bisher eigentlich gar keine Ahnung gehabt hatte, was MÜDE SEIN eigentlich bedeutet. Ich war die meiste Zeit hart im Eimer – schon aufgrund der Hormone – dann aber auch, weil ich ständig nachts pinkeln gehen musste und die Mausemaus in meinem Bauch sehr gerne mal demonstrierte, dass sie von diesem Ausruhen über Stunden so gar nichts hielt. SIE bestimmte auch recht zeitig, wie und auf welcher Seite ich liegen durfte. Von da an schwante mir böses; meine Nächte würden sich wohl deutlich ändern. Allerdings dachte ich, es wäre eine zeitlich sehr begrenzte „Umstellung“ … ich rechnete mit ca. einem Jahr schlechtem Schlaf für mich. Hahahaha, niedlich war ich. :D

Mein Schlaf die ersten 3 Monate mit der Mausemaus

Die ersten drei Monate waren in Sachen Schlaf der blanke Horror. Ich hatte soooo viel Sorge um das Baby, hatte echte Schwierigkeiten, mich neben ihr wirklich zu entspannen, weil meine Hormone eine wahre Glucke aus mir machten. Dann aber hat sich mein Körper irgendwie hormonell eingependelt, das Stillen klappt sehr gut und wir schliefen etwas besser … eben halt mit Unterbrechungen alle anderthalb bis 2 Stunden. Aber damit kam ich einigermaßen klar.

Mein Schlaf 3-12 Monate als Mama

Die Intervalle, in denen mich mein Baby zum Trinken weckte, wurden nicht länger. Sie wollte weiterhin alle 2 Stunden gestillt werden. Und wir waren kein Still-Duo, bei dem Mama einfach weiterschlafen konnte während des Stillens; ich musste mich dazu aufsetzen. Zugegebenermaßen schlauchte mich das irgendwann. Vor allem, weil ich noch nie der Typ Mensch war, der tagsüber Nickerchen macht. War dem Kind aber recht, denn das schlief tagsüber nur in Bewegung.
Dennoch wollte ich eigentlich nicht abstillen. Weil wir beide, die Mausemaus und ich, wahnsinnig gerne stillten. Es war aber ja mein erstes Kind und so nahm ich die Kommentare von außen sehr wichtig. Gefühlt jeder riet mir dazu, das Kind endlich abzustillen, damit es dann besser schlafen würde. Logische Schlussfolgerung: Auch Mutti dürfte dann wieder einigermaßen durchschlafen. Durchaus keine so schlechte Vorstellung, also lenkte ich irgendwann schweren Herzens ein und stillte das Kind (unter enormer Gegenwehr ihrerseits) nach etwas über einem Jahr ab.

Die folgenden 2 JAHRE! 

Diese zwei Jahre waren wirklich ein klassischer Griff ins Klo. Denn das Abstillen meines süßen Babys hatte nicht dazu geführt, dass sie besser schlief. Im Gegenteil! Von nun an war dieses Kleinkind jede Nacht mindestens 2 Stunden AM STÜCK wach, denn nach ihrer Flasche, die sie echt lange brauchte, schlief sie nicht wieder ein. Ohne übrigens auch nicht. Egal was wir versuchten, sie schlief nicht und ich damit auch nicht. Es war die Hölle!!! Rückblickend finde ich es erstaunlich, dass ich diese beiden Jahre überhaupt irgendwie überlebt habe, denn ich war müde LIKE HELL. Ich erkannte, dass ich mein ganzes vorangegangenes Leben nicht im Ansatz eine Ahnung davon gehabt hatte, WIE müde ein Mensch sein kann. Mit hysterischen Lachen erinnerte ich mich an die Tage, die ich reglos auf der Couch verbracht hatte, weil ich die Nacht zuvor feiern und nun so wahnsinnig müde war. Nach nur EINER Nacht mit wenig Schlaf jammerte ich damals rum. Wie ahnungslos ich gewesen war, dachte ich nun, während meine Augenringe Ausmaße annahmen, die nur noch mit Spachtelmasse zu verstecken gewesen wären … was ich aber nicht wirklich versuchte, weil es mir vor Müdigkeit rotz-egal war, wie ich aussah. Hach, eine fantastische Zeit … um das zweite Kind anzusetzen ;)

Mein Schlaf während der zweiten Schwangerschaft

Nach müde kommt doof, dicht gefolgt von absoluter, geistiger Umnachtung. :D Und in diesem Zustand entschieden der Mann und ich, dass ein zweites Kind doch sicher eine gute Idee wäre. War es natürlich auch und ich bin krass dankbar dafür, dass wir ein zweites Kind bekommen durften. Allerdings muss man ehrlicherweise auch sagen, dass diese Idee meinem gesunden Schlaf natürlich nicht besonders zuträglich war. Tatsächlich lief es nämlich so ab: Die Mausemaus lernte zwar endlich durchzuschlafen. Doch war ich zu diesem Zeitpunkt bereits ungefähr in der Mitte der zweiten Schwangerschaft und das Krümelchen übernahm SOFORT sehr beherzt den Staffelstab seiner Schwester, um schon von the Inside Muttis Schlaf zu sabotieren. Ständig rumpelte das Kind im Bauch herum, wenn ich eigentlich ausruhen wollte und trat in meine Blase, als würde es für die Wattwanderungsweltmeisterschaft trainieren. Dennoch empfand ich es als ein WENIG besser, als in der ersten Schwangerschaft und ließ mich daher zu der Hoffnung hinreißen, dass ich nach einem Schlecht-Schläfer-Kind nun ein gut schlafendes bekommen würde. Weil: Jedes Kind ist anders. Sagen doch immer alle! Tja. ;)

Mein Schlaf mit dem Krümel 3 JAHRE!!!

Diesmal war ich natürlich besser vorbereitet. Ich wusste was kommt, ich rechnete mit verstärktem Schlafentzug und ich war ehrlich zu mir selbst: Ich hatte jetzt schon über drei Jahre nicht mehr durchgeschlafen … was auch immer nun kam, würde den Braten sicher nicht mehr fett machen. Naja. ;) Zumindestens ging ich entspannter an die Sache heran, was es auf jeden Fall leichter gestaltete, nicht ständig vor Müdigkeit weinend irgendwo zusammenzubrechen. Ich litt, aber ich kam diesmal besser damit klar als bei der Mausemaus in der ganz harten Phase; in den Jahren des nächtlichen Wachseins. Vielleicht einer der Gründe, warum ich mich beim Krümel von Anfang an dagegen aussprach, nach einem Jahr abzustillen, nur um MÖGLICHERWEISE seinen Schlafrhythmus zu verändern und damit auch den meinen. Der Krümel stillte gern, genauso wie ich. Jede Nacht wurde er dafür alle 2 Stunden wach. Und daran ändert sich über die Jahre hinweg auch nur wenig. Dennoch brachten wir es auf drei Jahre stillen. Nachts am längsten. Mein Körper schien sich daran gewöhnt zu haben, immer wieder kurz wach zu werden. Und der kleine Mann war gnädiger als die Tochter, er ließ sich nämlich im Liegen stillen. Ich war also sehr müde, und manchmal auch davon genervt, nicht schlafen zu dürfen, wie ich es lieber gehabt hätte, aber ich kam klar.

Mein Schlaf ab 6 Jahre als Mama

Ab hier begann sich die ganze Nummer zu entspannen. Der Krümel war abgestillt und schlief plötzlich durch. Die Mausemaus schlief auch längst durch … also was man halt SO nennt bei Kindern. Der Krümel brauchte immer noch Mamas Nähe und mehrfach pro Nacht eine Hand oder ein Streicheln. Aber völlig ok, denn wir hatten ja eh irgendwann das Bett zu einem Familienbett aufgerüstet. Wir, vor allem ICH, hatte gelernt, dass Mutti-Schlaf nicht wirklich zu vergleichen war mit dem, was ich früher hatte, aber das war irgendwann ok. „Ich habe gut und lang genug geschlafen“, sagte ich jetzt, wenn beide Kinder nicht mehr als 2 x nachts in irgendeiner Form meine Aufmerksamkeit brauchten und niemand vor 6:30 Uhr brüllte: „Ich habe ausgeschlaft und möchte jetzt mit dir zusammen aufstehen, Mama!“ Nach den vorangegangenen Horror-Schlaf-Jahren lag meine Latte für als erholsam zu bezeichnenden Schlaf einfach krass niedrig. ;)

Mein Schlaf heute

Wir haben immer noch ein Familienbett und der Krümel braucht immer noch oft nachts meine Hand. Außerdem hat sich die Tochter angewöhnt, jedes Mal, wenn ich ins Bad husche, mitzukommen. Offenbar hat sie mein ursprüngliches Schlaf-und-Toiletten-Gang-Verhalten geerbt. Beides nervt mich manchmal. Aber meistens bin ich Fine damit. Ich darf am Wochenende bis 8 Uhr schlafen, weil die Kinder mittlerweile so lange pennen, wenn man sie lässt. Und so bin ICH aktuell selbst mein Hauptschlafproblem, denn ich gehe viel zu spät ins Bett und ärgere mich dann am Morgen, wenn ich als erste der Familie gefühlt mitten in der Nacht aufstehen muss, um alle Schul- und Kitafertig zu machen. ABER es sind meistens eben nicht mehr die Kinder schuld. Vielleicht habe ich mich in den vielen Jahren des Schlafentzugs nun einfach daran gewöhnt. Wer hätte es gedacht. :D

 

Fazit: Wenn ich mir die letzten nun fast neun Jahre meines Lebens anschaue, mit Fokus auf meinen Schlaf, dann bin ich sicher: Hätte ich DAS vorher gewusst, hätte ich mir vor Angst in die Schwangerschaftshose gemacht! :D Rückblickend finde ich es heute einfach nur ganz arg erstaunlich, was wir schaffen können. Was wir aushalten! Ganz besonders wir Mütter, wenn natürlich sicher auch viele Väter nachts mit aufstehen, aber meist eben nicht so kontinuierlich wie die Mamis. Unglaublich, dass wir DAS über Jahre aushalten, dass wir trotzdem glücklich sind und trotzdem alles schaffen … unsere Jobs, die Erziehung unserer Kinder, unseren Alltag, unser Leben. Schon allein DAFÜR sollten wir jeden Tag verdammt noch mal stolz auf uns sein!!!!

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