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Interviews

Eltern-Interviews aus aller Welt: Lotte erzählt von ihrem Leben in Kalifornien/USA

Ich weiß ja nicht, wie es euch so geht, aber Kalifornien ist für mich schon fast „sagenumwoben“. Wahrscheinlich bin ich da einfach Serien-geschädigt, aber ich würde auch wirklich sooooo gerne mal dorthin. Vielleicht machen wir das mal. Vielleicht besuche ich irgendwann einfach mal Lotte. Denn Lotte lebt schon seit einigen Jahren mit ihrem Mann Johnny und ihren beiden Kindern Sam (14) und Leo (8) genau dort … im Norden von Kalifornien / USA , in der Nähe von Sacramento, der Capital City.

Damit wir aus der Ferne schon mal ein bisschen in das Leben im Sonnenstaat von Amerika hineinschnuppern können, hat sie sich die Mühe gemacht, meine Interview-Fragen zu beantworten. Viel Spaß damit!!! :D

Eltern-Interviews aus aller Welt: Lotte erzählt von ihrem Leben in Kalifornien/USA

1. In welchem Land lebst du mit deiner Familie und seit wann?

Wir leben fest seit Ende August 2018 in Kalifornien, USA. Wir waren zuvor schon einmal für 9 Monate hier 2016/ 17.

2. Wie ist das mit der Kinderbetreuung bei euch? Gibt es ein ähnliches oder gar dasselbe Konzept wie hier?

Kinderbetreuung in dem Sinne hatten wir garnicht. Sam war 9 Jahre und ist direkt in die Schule gegangen. Leo war 4 und war erstmal zu Hause mit mir. Ich arbeite nicht. Von daher kein Problem.

3. Wie alt sind die Kinder bei euch, wenn sie eingeschult werden und was ist an eurem Schulsystem vielleicht anders als an unserem in Deutschland?

Ab einem Alter von 1 Jahr kann man seine Kinder im Daycare betreuen lassen. Je jünger und pflegeaufwendiger, desto teurer. Es ist unterschiedlich, aber sehr, sehr teuer.

Die Kinder müssen alle ab 5 Jahre in den Kindergarten. Das kostet nichts. Nicht zu verwechseln mit Kindergarten in Germany.

Hier ist Kindergarten quasi Vorschule. Das Lernprogramm ist ähnlich der 1. Klasse in Germany. Ich hatte erst Sorge, dass es zu viel ist. Aber vollkommen unbegründet. Leo musste erst English lernen. Er bekam sehr gute Unterstützung und gezielte Sprachförderung. Da geben sich die Schulen sehr viel Mühe. Der Kindergarten ist direkt an die Schule gekoppelt, in die das Kind dann auch gehen wird.

Es gibt keine spektakuläre Einschulung. Man geht dann einfach in die 1. Klasse nach dem Kindergartenjahr.

Ich finde das Schulsystem sehr gut. Erstmal ganz ungewohnt. Aber gut. Alle Kinder bekommen ein eigenes Chromebook ab der Kindergartenklasse. Darauf werden Lernspiele gemacht und die Quizes der Leihbücher. Lesen ist ein mega Thema. Es werden Ziele gestellt, welcher Score zu erreichen ist. Jedes Buch ist registriert und man macht dann ein Quiz.

Das alles ab Kindergarten.

Wie die Klassenräume gestaltet sind liegt in der Hand der Lehrer. Jedes Jahr werden alle Jahrgangsstufen neu gemischt. Heißt, die Kinder bleiben nie alle zusammen in einer Klasse.

4. Fühlt ihr euch in Sachen medizinische Betreuung mit eurem Nachwuchs gut, schlechter oder vielleicht sogar besser als bei uns aufgehoben?

Medizinische Betreuung ist in Deutschland selbstverständlich. Das weiß man zu schätzen, wenn man ein anderes System kennenlernt. Hier muss sehr viel selber gezahlt werden.

Wir sind gut versichert. Alle Leistungen der Prävention sind inbegriffen. Zahnarzt 2x im Jahr check und Reinigung inclusive.

Impfungen komplett free.

Aber wehe man ist ein Notfall. Wir haben schon einen tiefsitzenden, entzündeten Splitter für $780 herausholen lassen.

Zum Glück sind wir alle fit und gesund und brauchen selten einen Arzt für Erkrankungen.

Banale Erkältungen bekommen wir allein geregelt.

5. Vermisst du etwas, das es in Deutschland gibt, aber bei euch zuhause nicht?

Wir vermissen nicht viel. Das heißt, man gewöhnt sich halt daran, dass es nicht da ist.

Am Anfang war es schlimmer. Das klischeebehaftete Brot … das stimmt.

Ein gescheites Vollkornbrot wäre was. Und Süßigkeiten. Schokolade!!!!! Es gibt zwar Kinder/ Lindt. Aber sehr teuer.

Mittlerweile ist hier alles auch in super schönen Organic Stores zu bekommen. Nach all der Zeit weiß man, was man wo bekommt. Ich mache aber sehr viel selber. Backen zum Beispiel. Sie können nicht backen hier.

6. Was ist bei euch – deiner Meinung nach – viel besser als bei uns in „Good old Germany“? ;)
Besser ist auf jeden Fall, dass Kinder viel besser angesehen sind. Familien. Viele Kinder … 3-4 ist oft normal.

Die Menschen sind sehr freundlich und offen. Kann natürlich nur für Kalifornien sprechen. Denke, es gibt große Unterschiede zwischen den Bundesstaaten. Wir lieben die Weite. Die Natur. Manchmal finde ich es schlimm, dass USA so riesig groß ist. Man kann nicht mal eben irgendwohin fahren. Diese Entfernungen … alles ist weit weg.

7. Möchtest du gerne noch etwas anderes erzählen??? Dann ist dafür hier natürlich auch noch Platz! <3

Wir fühlen uns hier sehr wohl. Können uns aber auch vorstellen, nochmal in einen anderen Bundesstaat zu gehen. Unser Traum wäre Hawaii. Ich finde auch Alaska spannend. Eigentlich würden wir gern alles anschauen.

Ich könnte ganz viel erzählen. Aber vielleicht gibt es noch Fragen. Die können gerne gestellt werden. <3

Liebe Lotte, vielen Dank für diesen Einblick in dein bzw. das (Familien-)Leben in Kalifornien bzw. in den USA!!! 

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