Geburtsbericht
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Geburtsbericht: Leserin Michaela S. erzählt

Meine Schwangerschaft war ein Traum. Pille abgesetzt. Sofort schwanger geworden. Keine Übelkeit. Wir haben sogar noch eine Woche vor der Geburt eine flotte Sohle auf`s Tanzparkett gelegt.

Zwei Wochen vor dem geplanten Geburtstermin sollte ich dann vorsorglich einen Wehenbelastungstest im Krankenhaus machen lassen, weil ich schon auf die 40 zuging und es unser erstes Kind war. Mein Göttergatte war bis dahin zu jedem Vorbereitungskurs mitgegangen. Selbst beim Stillkurs war er – als einziger Mann unter den ganzen Mädels – dabei. Nur hatte er an diesem Tag Nachtschicht und da hat mich meine Schwester in Krankenhaus begleitet, damit mein Mann ausschlafen kann.

Schwesterchen und ich saßen also im Krankenhaus und warteten auf meinen Wehenbelastungstest. Mir ging es fantastisch. Wir haben sogar noch Pläne für einen anschließenden Einkaufsbummel gemacht. Also alles super.

Dann sollte der Wehenbelastungstest losgehen. Ich lag ganz entspannt auf dem Untersuchungstisch. Und plötzlich stand meine Hebamme in der Tür zum Untersuchungsraum und sagte: ab in den Kreißsaal Schätzchen. Ich hatte das gar nicht auf mich bezogen, weil sie ja in der Tür stand, es mir blendend ging und ich nur für den Wehenbelastungstest ins Krankenhaus gekommen war.

Dann aber kam meine Hebamme zu mir ins Untersuchungszimmer und sagte nochmal: Schätzchen, leg Dich mal ordentlich hin – es geht jetzt ab in den Kreißsaal. Und schon wurde ich über den Flur in den Kreissaal geschoben. Dort wurde die Narkose eingeleitet und während ich wegdämmerte, habe ich nur noch mitbekommen, wie mein Pulli hochgeschoben und Desinfektionsmittel auf meinen Bauch geschüttet wurde.

Als ich wieder aufwachte, strahle mich meine Hebamme an und teilte mir mit, dass ich eine gesunde Tochter habe. Ich war von der Narkose noch ganz benebelt. Was laberte die da? Tochter? Ich? Das konnte doch gar nicht sein. Ich war doch nur für den Wehenbelastungstest im Krankenhaus. Ich hatte noch zwei Wochen bis zur Entbindung.

Mein Mann ist auch aus allen Wolken gefallen. Meine Schwester rief ihn natürlich sofort an, dass er schnell ins Krankenhaus kommen solle, weil unser Kind jetzt geholt würde. Er dachte zuerst, dass meine Schwester ihn veräppelt. Wie gesagt: wir hatten ja noch zwei Wochen bis zum Geburtstermin. Aber dann ist er natürlich sofort aus dem Bett gesprungen und ins Krankenhaus gefahren. Da kommt er einmal nicht zu einem Vorbereitungstermin mit und dann so was.

Rückblickend war es ein absoluter Glücksfall, dass ich an diesem Tag zu diesem Test ins Krankenhaus musste. Anderenfalls hätte ich unseren kleinen Sonnenschein verloren. Wie sich bei den Untersuchungen vor dem Wehenbelastungstest nämlich herausgestellt hatte, hatte sich die Nabelschnur um den Hals unserer Maus gewickelt und das Fruchtwasser war auch schon ganz grün. Sie musste daher per Notkaiserschnitt geholt werden.

Wenn ich die Geschichte erzähle, bekomme ich oft von anderen Mamas gesagt, dass ich mich glücklich schätzen kann, weil ich so die Wehen und die Geburt nicht durchstehen musste. Aber es hat auch seine Schattenseiten: das Mama-sein kam so plötzlich und unerwartet. Die ersten Tage fiel es mir echt schwer, eine Bindung zu meinem Kind aufzubauen. Das hat sich ja zum Glück bei mir schnell gegeben.

Ich bekomme noch immer eine Gänsehaut, wenn ich daran denke. Auch jetzt, während ich diese Zeilen schreibe, kämpfe ich mit “Pipi” in den Augen. Es ist ja zum Glück und auch Dank unserer wundervollen Hebamme alles gut gegangen. Aber das hätte auch ganz anders ausgehen können.

Das Ganze ist jetzt schon über sieben Jahre her und unsere Tochter ist putzmunter, fröhlich und raubt uns natürlich – wie alle Kinder – auch manchmal den letzten Nerv. Aber wir sind unendlich dankbar, dass es sie gibt.

Diesen spannenden Geburtsbericht hat Michaela geschrieben. :)

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