Es stimmt, was alle immer sagen: Mit Kindern vergeht die Zeit einfach schneller. Also nicht die Tage an sich … die, an denen man sich hundemüde von Stunde zu Stunde schleppt … DIE ziehen sich wie Kaugummi, aber so ganz allgemein gesprochen, stimmt es. Gefühlt rast die Zeit an einem vorbei, rinnt wie Sand durch die Finger und lässt uns Eltern manchmal atemlos und mit Seitenstichen am Rand der Schnellstraße stehen, die unsere Kleinen ihre Kindheit nennen. „Warum geht alles so schnell?“ schallt dann eine Stimme durch unseren Kopf. „Warum ist das Kind plötzlich so groß??? Kam es nicht eben erst zur Welt??? Ich bin doch noch gar nicht fertig mit DIESER Phase der Mutterschaft!“
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Gerade letzteres denke ich so oft. Denn es passiert nicht selten, dass mein Nachwuchs bereits um die nächste Ecke der Entwicklung prescht, während ich noch versuche, den Spurt um die letzte zu verarbeiten. ICH hänge krass oft hinterher; so zumindest mein Empfinden. Wahrscheinlich ist das normal. Zumindest für viele. Dennoch fühlt es sich hin und wieder etwas anstrengend an UND hat vielleicht sogar einen wehmütigen Beigeschmack. Obwohl wir alle wissen, dass es so sein muss und dass es gut so ist.
Ich bin keine Kitakind-Mama mehr
Um so eine Ecke biegt gerade auch der Krümel, mein zweitgeborenes Kind, mein Baby. Letzteres wird er immer sein, auch wenn er 45 ist … das liegt in der Natur der Dinge, dass die Kinder immer die Kinder der Eltern bleiben. ABER sie werden nun mal groß und schlagen neue Kapitel auf. Für sich selbst und gleichzeitig für uns Eltern. In diesem Fall ist es das Kapitel Schulkind, das nun auch vom Floh begonnen wird und für das wir gemeinsam das Kapitel Kita schließen. Da er der Jüngste der Familie ist, wird es diesmal komplett geschlossen … nicht wie damals, als seine große Schwester eingeschult wurde. Diesmal ist die Kitazeit für uns alle vorbei.
Ich möchte ehrlich sein: Ich habe die Zeit mit Kita nicht nur genossen. Es gab definitiv Hürden und krass blöde Situationen. Die Eingewöhnung war unfassbar schwierig und lang, die Pandemie hat viel zerstört, was wir gerade aufgebaut hatten und wir alle waren unglaublich viel krank, weil so eine Kita ja förmlich ein Schmelztiegel für Viren ist. Dennoch bin ich wahnsinnig dankbar dafür, dass wir es geschafft haben, dem kleinen Floh ein extra Jahr zu schenken, dass rückblickend das einzige war, das er genießen konnte. Endlich hat er doch noch lernen dürfen, mehr als nur 2 Freunde zu finden, die Liebe zum Malen zu entdecken und etwas Aufgeschlossener in Sachen Ernährung zu werden – wenn auch nur minimal. ;) Er hat sich definitiv mehr von mir gelöst und ist selbstständiger geworden. Und er ist nun bereit, ein Schulkind zu werden. Ich bin sehr stolz auf ihn (wie auch auf seine Schwester) und freue mich mit ihm, dass jetzt endlich eine neue Phase des Lebens und Lernens für ihn startet.
Jeder Abschied tut ein bisschen weh
Und trotzdem laufen mir die Tränen über die Wangen, während ich diese Zeilen tippe, denn es ist tatsächlich auch für mich ein Abschluss. Ich bin keine Kitakind-Mama mehr. Viele der Mütter, die ich bisher täglich gesehen habe, werde ich wohl nicht mehr sehen … wir wissen alle, wie schnell sich solche Bekannschaften verlaufen und bei den meisten ist es auch voll ok. Aber man hatte sich daran gewöhnt. Genauso wie an die Gesichter der Erzieherinnen und die Telefonate mit der Kitaleitung, wenn mal wieder ein Husten-Infekt den Tagesplan umwarf. Das alles hat eben auch mich viele Jahre, insgesamt 7, begleitet. Man darf ein Tränchen zum Abschied verdrücken.
Aber: Genau wie mein Kind bin auch ich bereit für den neuen, gemeinsamen Abschnitt in unserem Leben und ich freue mich darauf, dass er nun beginnt. Ich bin keine Kitakind-Mama mehr; ich bin jetzt eine doppelte Schulkind-Mama. <3
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Haaach liebe Anke,
ich lese bei dir schon so lange,habe aber noch nie kommentiert. Aber mit diesem Beitrag trifft du meine Empfindungen so sehr!
Unsere Zwillinge (unsere einzigen Kinder) kommen dieses Jahr auch in die Schule und obwohl ich es genauso sehe und weiß,dass es richtig ist, überwiegt aktuell die Wehmut und der Abschiedsschmerz (unsere Kita ist super,die Kinder sind gerne dort und krank waren sie in den 4 Jahren nur zweimal,also quasi ein Jackpot).
Was es mir so schwer macht,ist auch einfach die Tatsache,dass bei ihnen immer alles gleichzeitig das erste und das letzte Mal ist… aber es nützt ja nix,daher bemühe ich mich jetzt einfach,die letzten zwei Wochen bis zu den Ferien noch möglichst tapfer zu überstehen und der Schule positiv entgegen zu sehen.
Wir rocken auch den neuen Abschnitt! :)
Liebe Grüße
Janine