Killerphrasen
Best of Rabenmutter 2.0

25 Killerphrasen, die (bei Eltern) so ziemlich immer doof ankommen.

Es gibt so Sätze, die man gerade als Mama bzw. Elternteil gefühlt ständig hört und die wirklich jedes Mal dazu führen, dass man sofort aus der Hose springen möchte. Weil sie IMMER von oben herabkommen. Oder deutlich machen sollen, dass unser gegenüber uns für einen absoluten Vollpfosten, für pädagogisch völlig inkompetent oder schlicht für granatenmäßig naiv hält. Meist gehören diese nervigen hohle-Wörter-Aneinanderreihungen in die Kategorie „Killerphrasen“ – es handelt sich also um Sätze, mit denen ein wohlwollender Meinungsaustausch auf Augenhöhe direkt im Keim erstickt und eine Seite zackig mundtot gemacht werden soll. Ich LIEBE solche Sätze. NICHT!

Killerphrasen – ein fester Bestandteil in der Mutti-Dimension

Seit ich vor über neun Jahren zum ersten Mal schwanger war, begegnen mir solchen Mutti-Dimensions-Killerphrasen gefühlt täglich … on- und offline. Viele davon kann ich mittlerweile stumpf an mit abprallen lassen, aber leider nicht alle. Auch nach all den Jahren gibt es immer noch Sätze, die mich wirklich umgehend „aufkochen“ lassen, obwohl sie wahrscheinlich meist nur gedankenlos hingerotzt werden … vielleicht aber eben auch nicht. ICH höre dann etwas zwischen den Zeilen oder spüre den überheblichen Blick meines Gegenübers von oben herab auf mich niederplatschen und brodle los, obwohl ich mich besser sofort desinteressiert abwenden sollte. Aber es ist halt so: Selbst wenn wir es ahnen, nein, sogar wissen, dass uns soeben mal wieder eine doofe Killerphrase serviert wurde, die keinen echten Gehalt hat, schlicht falsch ist oder ein Bild von UNS zeichnen soll, dass nicht stimmt, springen unsere Emotionen darauf an. Wir fühlen uns angegriffen, denunziert und/oder verunsichert, rudern plötzlich in der Überforderung, irgendetwas einigermaßen cleveres zu erwidern oder zumindest nicht komplett sprachlos zurückzubleiben. Wobei überflüssig ist, denn mit Zücken der Killerphrase hat uns unser (Anti-)Gesprächspartner ja schon verkündet, dass ein Austausch von Perspektiven oder auch bloß höfliches miteinander … gar nicht gewünscht ist. Ergo sollten wir einfach nur mit den Schultern zucken und gehen. WENN DAS DOCH NUR SO EINFACH WÄRE!

Alternativ können wir untereinander hellhöriger werden und bedachter, wenn es um unsere Wortwahl geht. Killerphrasen gemeinsam enttarnen und einmal genauer darauf schauen, warum die so ätzend sind, um sie dann vielleicht im besten Fall beim nächsten Gespräch auf dem Spielplatz, vor der Kita oder bei Familienfesten NICHT mehr zu zücken oder sie als solche zu benennen, wenn sie uns begegnen, um klarzustellen, dass ein Gespräch auf diesem Niveau keines ist, dass wir führen werden. Wir werden mit diesem Ansatz nicht alles verändern, schon gar nicht die Art zu denken von Leuten, die Müttern einfach ans Bein pissen wollen, VIELLEICHT machen wir es dennoch etwas besser für uns alle, weil wir alle etwas sensibler mit Satzbauten umgehen, die wir eventuell nur verwenden, weil wir sie selbst zu oft irgendwo gehört haben.

Ich hab jedenfalls in Posts auf Facebook und Instagram mal gefragt, welche Sätze, welche Killerphrasen euch sofort stinksauer machen und möchte einige davon hier mal – sozusagen -auf eine rote Liste setzen. ;) Mehr und auch Erläuterungen, wie die schmerzhaft diese Worte ankommen und was sie auslösen können, findet ihr in den Kommentaren unter diesen Posts (siehe oben), die ich hier sehr gerne verlinke. Es ist wirklich spannend und sehr emotional! <3

Unsere Top-25-Liste (unsortiert) der nervigsten Killerphrasen aus der Mutti-Dimension:

  1. DU hast es dir doch ausgesucht /DU hast es doch so gewollt!
  1. Du MUSST einfach … (hier „cleveren“ Tipp anhängen, auf den man NIEMALS selbst gekommen wäre!)
  1. JEDER kann sein Kind stillen; ist doch von der Natur aus so vorgesehen!
  1. Also FRÜHER haben die Mütter nicht so rumgejammert, sondern es einfach geschafft!
  1. UNS hat das (hier längst veraltete Erziehungs-Ratschläge einfügen) damals auch nicht geschadet!
  1. Tja, wenn du halt mal etwas konsequenter wärst … aber WILLST du ja nicht.
  1. Da müssen die Kinder halt durch!
  1. Was jammerst du?! Du hast doch Zeit. Du bist doch NUR Mutter!
  1. Ein Kind ist kein Kind!
  1. Ihr müsst endlich mal klarstellen, dass IHR die Erwachsenen seid und das Sagen habt!
  1. Er/Sie muss halt einfach mal ein NEIN akzeptieren!
  1. Warum bringst du dein Kind in eine Betreuung? Du wolltest doch ein Kind, dann kümmere dich auch selbst darum!
  1. Jedes Kind kann schlafen lernen – man muss es halt durchziehen.
  1. Jetzt hab dich nicht so – ich wollte dir ja nur einen GUTEN Tipp geben!
  1. DAS ist doch nur was für Mädchen/Jungen!
  1. Kinder MÜSSEN sich in das Leben der Eltern einfügen, nicht andersherum.
  1. Wir machen ja XY (hier Tipp der Wahl einfügen) – das klappt garantiert immer!
  1. Na, DER/DIE hat euch ganz schön im Griff!
  1. Also wenn ICH ein Kind hätte, dann würde ich es gaaaaanz anders machen!
  1. Du machst das falsch. Informier dich doch bitte mal RICHTIG!
  1. Ne, also DAS hat’s ja früher nicht gegeben!!!
  1. Andere Mütter schaffen das doch auch!
  1. Ach, dass ist noch gar nichts! Warte erstmal ab, bis dein Kind XY (hier zukünftige/s Alter/Phase nach Wahl einfügen) … DANN wird’s schlimm!
  1. Entspannte Eltern, entspannte Kinder.
  1. Du verwöhnst dein Baby/Kind viel zu sehr mit so viel Nähe; das rächt sich irgendwann.

All diese Sätze geben uns Eltern auf die ein oder andere Art das Gefühl, zu versagen und/oder schuld zu sein. Und das ist – ich sage es mal, wie es ist – schlicht riesengroße Scheiße! Und deshalb sollten wir eigentlich und wirklich ausnahmslos alle darauf reagieren, in dem wir sofort übertrieben bis leicht diabolisch LÄCHELN, sehr höflich WINKEN und dann augenblicklich weggehen und den Urheber der Killerphrase stehenlassen. Leider geht das nicht immer; in diesen Fällen sollten wir es uns aber dann zumindest sehr bildlich vorstellen, während wir versuchen, locker durch die Hose weiterzuatmen, weil wir es nämlich BESSER WISSEN als diese Reallife-Trolle. SO! ;)

PS: Der Satz, der MEINEN Puls übrigens regelmäßig auf 180 jagt, ist tatsächlich: Informier dich (doch) bitte mal. So oft werden mir Links zu zum Teil krass dubiosen Websites und schlecht recherchierten Artikeln geschickt, gekürt mit eben diesem Satz. Informier dich doch bitte mal.
Dabei bekomme ich eigentlich gerne Kram geschickt, den ich mir anschauen soll … und ich bin auch durchaus bereit, mich mit anderen Perspektiven als meiner eigenen auseinander zu setzen, etwas zu lernen oder zumindest mal über meinen Tellerrand zu schauen. Was ich schlicht NICHT leiden kann, ist das, was mitschwingt in dieser von oben herabkommenden Killerphrase. Sie impliziert nämlich, dass ich bisher irgendwas krass DUMM und falsch mache, und mein fehlerhaftes Verhalten sofort aufgedeckt werden wird, wenn ich beschränktes Huhn mir endlich mal die Zeit nehmen würde, mich RICHTIG zu informieren und zwar bei der Quelle, die mir angetragen wird. Mit der damit verbundenen Meinung. ICH KANN DAS NICHT LEIDEN! Gute Tipps, spannende Infos oder wirklich von Herzen kommende Hinweise in eine neue Richtung kommen mit Sätzen wie: Hi, ich dachte, dass hier interessiert dich vielleicht, weil das grad dein Thema war; ich fands jedenfalls spannend. SO beginnt man einen NETTEN Austausch über unterschiedliche Ansätze! Höflich und auf Augenhöhe! <3

Ok, ich folge jetzt einfach mal meinem eigenen Tipp, lächle, winke und atme dabei locker durch die Hose. Und dann … mache ich weiter, was ICH für richtig halte! BÄM!!! :D

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2 Kommentare für “25 Killerphrasen, die (bei Eltern) so ziemlich immer doof ankommen.

  1. Sehr schön geschrieben.
    Gerade tun mir bestimmte Kommentare besonders weh. Eines davon: Wenn man sich nicht um seine Kinder kümmert bekommt man irgendwann die Quittung. (Situation: Mutter trauert um ihre kürzlich verstorbene Tochter) Da kann ich mich einfach nur fremd schämen.