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Geburtsbericht: Leserin Claudia erzählt

Unser Sohn war wirklich ein Wunschkind und wir waren überglücklich, als wir erfahren haben, dass ich schwanger war. Wir hätten nie gedacht, dass es so schnell klappen würde. Meine Schwangerschaft verlief größtenteils unproblematisch, abgesehen davon, dass meine Diabeteswerte überwacht werden mussten und ich mit geschwollenen Beinen zu kämpfen hatte.

Der Arzt schätzte das Gewicht des Babys auf 4.500 Gramm, was schon ziemlich ordentlich ist. Zum Vergleich: Mein Vater wurde 1944 mit etwa 6.000 Gramm geboren! Aufgrund der Größe riet uns der Arzt, die Geburt am errechneten Termin einzuleiten. Ich hatte eine spontane Geburt geplant, war aber auch nicht komplett gegen einen Kaiserschnitt.

Also checkte ich an einem Montag im Mutter-Kind-Zentrum ein und bekam ein schönes Einzelzimmer, obwohl ich eine Kassenpatientin war. Die ersten Untersuchungen ergaben, dass ich anscheinend sehr viel Fruchtwasser hatte. Die Gewichtsschätzung wurde nun auf 4.600 Gramm korrigiert. Langsam wurde ich etwas nervös.

Die nächsten drei Tage musste ich alle zwei Stunden ans CTG, aber es tat sich einfach nichts. Wir warteten bis Mittwoch und ich bekam einen Wehen-Cocktail, der überraschenderweise gar nicht so schlecht schmeckte, wie alle behaupteten. Am Abend schlug das CTG dann plötzlich zwei- bis dreimal nach oben aus. Hatte ich etwa richtige Wehen? Ich hatte keine Ahnung, es war schließlich mein erstes Kind. Aber ich sage mal so: Die Wehen waren nicht so schlimm, wie ich sie mir vorgestellt hatte. Aber warum schlug das CTG dann so heftig aus? Keine Ahnung, doch in der Nacht passierte trotzdem nichts mehr.

Am Donnerstagmorgen hatte ich die Wahl zwischen einem Ballon-Katheter und Prostaglandin-Gel. Ich entschied mich für das Gel, aber auch das brachte den ganzen Tag überhaupt keine Veränderung. Die Ärztin empfahl mir daraufhin einen Kaiserschnitt am Freitagmorgen, da das Kind ja sehr groß sein würde und eine natürliche Geburt in diesem Fall mehr Risiken birgt. Naiv wie ich war, dachte ich noch: Super, kein Dammriss und da unten bleibt alles in Form ;) Aber die Lehren daraus sind eine andere Geschichte…

Die Vorbereitung zur OP verlief nicht so ideal. Die Ärztin, die mir die Spritze in den Rücken verabreichte, hatte beim ersten Stich einen Nerv getroffen und ich zuckte zusammen, woraufhin sie mich anpfiff, dass ich doch bitte stillhalten sollte. Um kurz nach 10 Uhr am Freitagmorgen kam dann unser Sonnenschein mit 4.200 Gramm (anscheinend habe ich den OP-Saal mit meinem Fruchtwasser regelrecht geflutet ;)) zur Welt. Sie nahmen ihn und den Papa natürlich erstmal mit zur Untersuchung und beim ersten Schrei, den ich hörte, war ich erstmal froh, dass soweit alles geklappt hatte. Dann brachten sie ihn zu mir und da ich noch mit auf die Seite ausgetreckten Armen dalag, war ich etwas überfordert. Und dann bekam ich plötzlich immer weniger Luft. Ich konnte das Gott sei Dank noch formulieren und kurz danach war es wieder okay. Danach konnte erst einmal für drei Tage nicht aufstehen. Der Blasenkatheter tat bei jeder Bewegung weh, das Stillen klappte außerdem nicht auf Anhieb (da erteile ich der Klinik einen großen Minuspunkt in Sachen Stillberatung ☹) und ich hatte einen richtigen Babyblues, der etwa vier Wochen andauerte. Aber dank meiner wundervollen Hebamme konnte ich dann zu Hause die anfänglichen Schwierigkeiten überwinden und das Mama sein in vollen Zügen, trotz ständigem Schlafentzug, genießen.

Unser Sohn ist nun schon 8 Jahre alt und ich denke trotz allem oft und gerne an die Geburt zurück. Und auch der Papa ist bis heute ganz stolz, dass er ihn als Erster in den Armen halten durfte.

Diesen spannenden Geburtsbericht hat Claudia geschrieben :)

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Ein Kommentar für “Geburtsbericht: Leserin Claudia erzählt

  1. Kommt mir ziemlich bekannt vor. Mein erster Sohn war 4,080 g. Mein zweiter wurde in England geboren. Erst hieß es, er ist groß und kommt wahrscheinlich früher, dann war ich eine ganze Woche drüber, aber im Gegensatz zur ersten Geburt (22 1/2 Stunden) ging die zweite sehr schnell, eine Stunde 20 Minuten. Als die Hebamme und die Krankenschwester dann den Kleinen wogen, mussten sie erst mal auf ihre Liste gucken, da sie nur pounds und ounces kannten. Mein Mann sagt, ihre Augen wurden mit jeder Zeile größer. Unser Sohn war 4,920 Gram schwer und lt. deren Aussage das schwerste Kind, das bis dahin in dem Krankenhaus geboren wurde. Heute ist er 28 und prahlt damit, dass er schon bei seiner Geburt einen Rekord gebrochen hat. ;)