Ich habe letztens ein (Reminder-)Reel auf Instagram gepostet, aufgrund dessen ich in einem Kommentar daran erinnert wurde, dass unser Gehirn (so ganz allgemein) positive Formulierungen viel besser verarbeiten kann als ein NEIN oder NICHT. Und das mag stimmen … allerdings brauche zumindest ich oft erstmal ein klares NEIN oder SO NICHT als „Gongschlag“, bevor ich mir selber mit einer meist deutlich längeren, sicher aber positiveren Formulierung kommen kann. Daher bleibe ich einfach dabei … vielleicht merkt mein Gehirn ja nicht, dass es anders besser wäre. ;)
Um was für einen Reminder geht’s eigentlich?
Nach 6 Wochen Schulferien habe ich für mich selber einen Reminder oder ein neues Mantra gebraucht, um mich an etwas zu erinnern und das habe ich in besagtes Reel gepackt, weil ich ahnte, dass ich nicht die einzige Mama bin, die gerade im Moment eines aufgrund der Gesamtsituation möglicherweise wie ich aus den Augen verloren hat: Wir Mütter können NICHT allen Ansprüchen gerecht werden. Wir Mütter können NICHT allen Bedürfnissen gerecht werden. Und das ist auch NICHT unsere Aufgabe!!! Wir wissen das natürlich. Alle! Aber mal ehrlich: Manchmal geht dieses Wissen einfach unter im (Ferien-)Alltag, in dem wir gefühlt die ganze Zeit versuchen, so viel wie möglich richtig und schnell und mit Zufriedenheitsgarantie für alle Beteiligten zu erledigen. Wir versuchen also für unsere Liebsten (die Kids, aber oft genug auch unsere Partner*innen), jeden Tag das kleine (was rede ich … das GROSSE) Wunder zu vollbringen, dass alles wie am Schnürchen läuft, dass alle glücklich sind und es niemandem an etwas mangelt. Weder an Bespaßung, noch an „Futter“ oder was auch immer sonst noch als Bedürfnis – altersabhängig unterschiedlich subtil – an uns herangetragen wird. Wir geben unser Bestes und gehen dafür durchaus auch über unsere persönlichen Kraft-Grenzen, weil wir so gerne möchten, dass alle ALLES von uns haben, was sie brauchen (könnten).
Zuviel ist zuviel.
Das Ding ist halt: Es ist zuviel. Zuviel Ansprüche, zuviel Bedürfnisse, zuviel to do’s auf UNSEREN Listen, zuviel insgesamt. Und wir wissen das eigentlich. Das Wissen entgleitet uns nur manchmal … weil es hin und wieder überlagert wird von zu hohen eigenen Ansprüchen an uns selbst als Super-Mums, von alten Rollenklischees oder gelernten Verhaltensweisen, die wir schlicht zu lange vorgelebt bekommen haben, als das wir sie so einfach abschütteln könnten.
Klar, wir leben im Jahr 2023 und nicht 1920. HEUTZUTAGE gilt für Partnerschaften offiziell, dass alle darin involvierten Menschen RECHTE, aber eben auch PFLICHTEN haben. Definitiv! Nur … manchmal ist die Realität noch etwas anders und nicht alles, was wir für Gut & Richtig erachten sofort 100% umsetzbar. Aus unzähligen verschiedenen, oftmals krass individuellen Gründen, die zwar nicht immer überall auf Verständnis bei jenen treffen, die näher dran sind an den 100% als andere, die aber dennoch da sind und für die sich niemand rechtfertigen muss. Menschen sind verschieden, leben verschieden, gehen verschiedenen Jobs nach, haben verschiedene Träume und verschiedene Möglichkeiten. Und sooooo viele verschiedene Stolpersteine. Es ist daher leider nie eine Lösung – mal so am Rande erwähnt ;) – Müttern, die zu viel alleine stemmen, vor den Latz zu knallen, dass sie eben EINFACH alles ändern und für ihre Rechte einstehen müssen.
So wird ein Schuh und ein Reminder draus.
ABER es ist – meiner Meinung nach – durchaus eine gute Idee, uns gegenseitig zwischendurch mal daran zu erinnern, dass wir keine Maschinen, sondern Menschen sind. Und dass wir NIEMANDEN mehr glücklich machen können, wenn wir zerbrechen an dieser übermenschlichen Herausforderung, es mehreren Menschen und allen an uns Mütter gestellten Alltags-Ansprüchen gleichzeitig und konstant recht zu machen. Und zwar ganz unabhängig davon, wie sehr wir unseren Nachwuchs, unsere Partner*innen, unsere Haustiere und unsere Jobs lieben – sofern wir das tun. ;) Es ist schlicht und ergreifend unmöglich. Es geht NICHT und es ist auch NICHT unsere Aufgabe. Ich finde, da gehört das NICHT durchaus mal gesagt, gehört und/oder gelesen. Anschließend kann man ja dann die fürs Gehirn besser zu verarbeitenden Sätze formulieren. :D Sowas wie: Wir machen das alles fantastisch! Wir haben Pausen verdient! Wir machen genug! Wir SIND genug! Und: Eine Familie kann nur toll für alle funktionieren, wenn alle etwas darin machen … nämlich Verantwortung übernehmen und tragen; für kleine und große Aufgaben; für sich selbst und für die anderen. So wird ein Schuh draus. So wird’s ein schöner Reminder, der WUMS hat und guttut. Uns allen. Richtig!? <3
PS: Für alle, die mir gerne sowas wie ein Trinkgeld dalassen wollen (nicht müssen!!!!), gibts ab jetzt die LÄCHELN UND WINKEN-Kaffeekasse über PayPal Direct. Schreibt mir gerne das Wort KAFFEEKASSE dazu :-*