2020
Corona Rabenmutter 2.0

Tschüss 2020 – wofür ich dieses Jahr (trotz Corona) dankbar bin.

Keine Sorge, ich werde jetzt nicht darüber lamentieren, wie schön ich die viele „Familienzeit“ während des ersten Corona-Lockdowns in 2020 fand, wie sehr uns das alles zusammengeschweißt hat und wie viele tolle Bücher ich lesen und dass ich vielleicht sogar endlich mal eine neue Sprachen lernen konnte, weil über Monate die Aufträge ausblieben und ich meine Tage daher ja nicht mit arbeiten verschwenden musste. Denn ich musste ja TROTZDEM arbeiten, um nicht alles zu verlieren, was ich über Jahre aufgebaut habe, nur eben OHNE dabei etwas zu verdienen. Ich habe also wie die meisten Eltern eben NICHT gemütlich im Sessel gesessen und gelesen oder ferngesehen oder Fremdsprachen gelernt – ich arbeitete und verbracht gleichzeitig 24/7 mit den Kindern, die sich langweilten, von den plötzlichen Einschnitten und Veränderungen leicht verstört waren UND gefühlt nach ständiger Bespaßung verlangten. Genau wie der Mann, der genauso monatelang zu Hause war und von hier aus seinen Job erledigte.
Die Sommermonate verliefen dann zwar deutlich entspannter für uns, aber halt ohne Auszeit irgendwo, denn von der Idee, vor der Einschulung der Mausemaus nochmal außerhalb der teuren Ferienzeit zu verreisen, haben der Mann und ich uns schon im März verabschiedet. Dafür gewöhnte ich mich langsam an dieses Damoklesschwert über unseren Köpfen, das schon im Juli dafür sorgte, dass es mir bei dem Gedanken an Herbst und Winter inkl. potenziellem (Hahaha ;) ) Homeschooling und Quarantäne- oder Lockdown-Wochen die Nackenhaare aufstellte.

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Ich will 2020 also definitiv nicht schön reden … denn machen wir uns nichts vor: Dieses Jahr war schlicht ein Arschloch und so wie es aussieht, wird zumindest der Anfang des folgenden (höchstwahrscheinlich aber sogar mehr) auch nicht viel besser werden. ABER ich habe sehr viele Jahre hart an mir gearbeitet, um eben NICHT mehr immer alles nur schwarz zu sehen und KEIN reiner Pessimist zu sein, dass ich es mir jetzt nicht von diesem Arschkrempen-Virus versauen lassen möchte. Ich WILL zumindest ein bisschen Licht im Dunkeln sehen. Einfach für mich, damit ich mit erhobenem Haupt in das nächste Kack-Corona-Jahr gehen kann (na gut, ein bisschen Pessimismus ist mir vielleicht geblieben ;) ). Also … versuche ich es jetzt mal:

Ich bin immer noch verheiratet!

Begrüßungen, die ungefähr wie folgt daherkommen: „Hey, lange nicht gesehen? Wie geht’s euch denn so?“ beantworte ich seit ungefähr Anfang Mai immer mit einem lächelnd vorgetragenen: „Der Mann und ich sind noch verheiratet und sehr stolz darauf!“ Und das ist kein Scherz, sondern absolut ernst gemeint! Über Monate rund um die Uhr zusammen zu sein, gleichzeitig die jeweiligen Anforderungen von zwei Jobs UND zwei kleinen Kindern unter einen Hut zu bekommen, OHNE irgendwann zu versuchen, den Partner im Schlaf zu ersticken oder wenigstens vom Balkon zu schubsen, weil man irgendwohin muss mit dem ganzen Ärger und der Frustration, IST ein Grund für Stolz. Noch mehr sogar, wenn on top Existenzangst hinzukommt, die einfach alles vergiften kann, was man eigentlich liebt. Ich finde also: Da kann man sich ruhig mal auf die Schulter klopfen. Liebe braucht schließlich NORMALERWEISE auch ein bisschen Luft, Raum, sich zu vermissen und unterschiedliche Situationen zu erleben, die man sich anschließend erzählen kann. Fällt das weg, kann‘s anstrengend werden. Deshalb klopfe ich mir dafür mal beherzt auf die Schulter – wir sind noch verheiratet und niemand wurde vom Balkon geschubst. ;)

Wir sind alle gesund geblieben!

DAFÜR bin ich so krass dankbar, dass ich es kaum in Worte fassen kann. Weder der Mann, noch die Kinder waren schlimm krank in diesem Jahr. Auch meine Mutter und mein Vater sind einigermaßen gesund geblieben bzw. haben nichts neues „dazugenommen“. Und damit meine ich nicht mal Covid-19, sondern auch alle anderen potenziellen Fallstricke, denn ins Krankenhaus zu müssen, war ja dieses Jahr schlicht grundsätzlich noch weniger erstrebenswert als eh schon. Also MUSS man definitiv sehr dankbar sein, wenn sich sowas vermeiden ließ. Und das bin ich!

Die Kinder lieben mich noch – und ich sie auch!

Ich würde super gerne über mich sagen, dass ich als Mutter in diesem Jahr 2020 über mich hinausgewachsen bin und wirklich dafür gesorgt habe, dass die Kinder so gut wie keine negativen Auswirkungen durch Corona abbekommen haben. Kann ich aber nicht. Leider ist es eher so, dass ich sie wirklich viel vor der Glotze geparkt habe, weil ich entweder arbeiten musste oder das Gebrüll nicht mehr ertragen konnte. Basteln mag ich auch immer noch nicht. Und ich habe weit weniger mit ihnen gespielt, als es wahrscheinlich angebracht gewesen wäre, weil meine Akkus so krass leergezogen waren die meiste Zeit, dass ich die Tage nur noch „runtergerissen“ habe. Natürlich haben wir Ausflüge in die Natur gemacht, zusammen Neues entdeckt und es war immer mein Ziel, dass sie abends im Bett lächelnd eingeschlafen sind. Aber oft habe ich das eben mit einem Gummibärchen erreicht und nicht mit der 10ten vorgelesenen Geschichte am Tag. Oder wenigstens der dritten. ABER ich habe mein Bestes gegeben. Und wir lieben uns noch. Sehr sogar. Mehr braucht es ja glücklicherweise meist gar nicht.

Wir haben Kätzchen bekommen!

Apropos Liebe: Aus Liebe zur Tochter habe ich mich dazu breitschlagen lassen, wieder Katzen in unserer Familie aufzunehmen, obwohl ich das eigentlich noch gar nicht wollte. Aber ihr war es so wichtig, der Wunsch so groß; und dann war da diese Gelegenheit; so konnte ich nicht mehr Nein sagen. Und jetzt? Jetzt habe ich noch mehr Arbeit als vorher, weil sich die Kinder halt doch nicht so viel wie versprochen um die Katzenklos und das Füttern usw. kümmern. Und weil Baby-Katzen eben fast genauso schlecht schlafen wie Baby-Menschen. TROPTZDEM macht mich die Entscheidung glücklich, denn TROTZDEM war sie richtig. Auch mir haben Tiere in meinem Leben gefehlt, ich habe nur nicht zugelassen, dass ich das erkenne. Die Mausemaus hat mich dazu gezwungen und ich bin ihr sehr dankbar dafür. So sind wir also jetzt 6 Familienmitglieder und es wird mehr denn je bei uns gekuschelt. Es ist wundervoll. Und es war genau der richtige Zeitpunkt.

Meine Selbstständigkeit hat 2020 überlebt!

Es war zeitweise wirklich kacke und ich hatte ganz schön Schiss, dass Corona mir vielleicht meinen Traumjob kaputt machen wird. Die Selbstständigen und Freelancer haben ja auch sehr schnell zu spüren bekommen, was es 2020 heißt, kreativ zu arbeiten. Nämlich große finanzielle Einbußen – bei vielen sogar komplette NULL-MONATE. Bei mir war es tragbar, weil wir ein zwei-Verdiener-Haushalt sind. Dennoch habe ich manchmal gedacht, ich muss vielleicht aufgeben. Höchstwahrscheinlich werde ich das auch nochmal wieder denken, denn 2021 wird sicher nicht ganz ohne solche Überraschungen um die Ecke kommen. Corona legt so vieles lahm und beeinflusst so vieles negativ, zerstört so viele Existenzen und macht so vieles nachhaltig kaputt … kaum jemand hat alles davon auf dem Schirm. Ich auch nicht. Aber aktuell bin ich dankbar. Dankbar dafür, dass ich LÄCHELN UND WINKEN als meinen Job behalten kann.

Ich wurde im Deutschen Journalisten Verband aufgenommen!

Lange habe ich daran gearbeitet, als redaktioneller Blogger in den DJV aufgenommen zu werden, was geht, aber eben nicht so einfach ist, wenn man wie ich KEIN studierter Journalist ist. Deshalb bin ich möglicherweise ehrlich vor Freude im Dreieck gesprungen, als ich die Nachricht bekam, dass ich aufgrund meiner Arbeit für LÄCHELN UND WINKEN aufgenommen wurde. Und ich bin nochmal ähnlich ausgelassen herumgehüpft, als ich den ersten Presseausweis meines Lebens mit meinem Foto drauf in Händen hielt. Für viele ist das vielleicht gar nichts Besonderes. Für einen Quereinsteiger wie mich aber durchaus. Ich bin immer noch mega glücklich darüber!

Ich habe sehr viele wunderbare Menschen kennengelernt!

LÄCHELN UND WINKEN hat mir in den letzten Jahren schon viele wunderbare Menschen in mein Leben geschwemmt, die ich ohne den Blog und die Social Media Kanäle auf Instagram und Facebook sicher nie getroffen hätte. Fantastische Blogger*innen, die besten Leser*innen der Welt und – 2020 absolut neu – die LÄCHELN UND WINKEN-Korrespondenten, die schon seit Monaten regelmäßig Corona-Updates für den Blog schreiben. Mit einigen davon stehe ich längst viel enger in Kontakt, eine nenne ich sogar von Herzen Freundin und das, obwohl sie so wahnsinnig weit weg von mir lebt. Das Internet mag große Macken haben, aber es verbindet eben vor allem und birgt die Möglichkeit, über Grenzen hinweg mit anderen Menschen in Kontakt zu treten und sogar Großes zu bewegen, wie unsere gemeinsame Aktion “Weihnachtswunder” gezeigt hat. Ich persönlich liebe das alles total. Und ich bin unfassbar dankbar für all die lieben Eltern, die ich auf diesem Wege kennengelernt habe – trotz Corona und einem der ätzensten Jahre aller Zeiten.

 

Sicher gibt es sogar noch mehr positives zu sehen in diesem Jahr. Für mich ganz besonders wichtig: 2020 war bei weitem nicht das schlechteste Jahr meines Lebens, obwohl ich viel Angst hatte und habe, obwohl auch wir Verluste verzeichnen mussten, obwohl ich es am liebsten NICHT erlebt hätte. ABER ich weiß eben, dass es noch deutlich schlechter hätte laufen können. Und selbst wenn ich nichts besseres über diese Jahr sagen könnte, würde das allein ausreichen, um zu sagen: FUCK YOU, 2020 mit deinem verkackten Corona-Virus, so schnell lassen wir uns nicht kleinkriegen.

Ich hoffe, die meisten von euch können dasselbe sagen!!! <3

PS: Wie immer freue ich mich, wenn ihr diesen Artikel teilt :-*

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2 Kommentare für “Tschüss 2020 – wofür ich dieses Jahr (trotz Corona) dankbar bin.

  1. Danke liebe Anke! Dein Blog hat mir schon so oft ein Lächeln, achwas ein schallendes Lachen, ins Gesicht gezaubert. Ich bin sehr froh dein Schwangerschaftstagebuch 2016 entdeckt zu haben und bin seitdem treue Leserin. Ich wünsche dir von Herzen alles Gute für 2021!!