gute Mutter Schattenbild
Best of Rabenmutter 2.0

Ich bin eine gute Mutter. Aber nicht immer.

Es gibt so Momente, da fühle ich mich als Mutter so richtig super und hoffe inständig, dass sich meine Kinder an genau DIE Situation erinnern, die mir gerade so gut gefällt und in der ich einfach mal hart glänze als Mama. „Ich bin eine gute Mutter“, sage ich mir dann selbst, lächle und klopfe mir in Gedanken auf die Schulter. Und während ich noch so klopfe und lächle … verkacke ich es an einer anderern Stelle. Ich reiße mein GUTE MUTTER-sein also sozusagen direkt mit dem eigenen Arsch wieder um. Gefühlt. Aber das stimmt natürlich nicht. Weil eine gute Mutter zu sein ja nichts damit zu tun hat, dass uns rund um die Uhr die Sonne aus dem Arsch scheint, wir nur mit den Kindern singen und tanzen, als wären wir eine personifizierte Disney-Prinzessin und dem Nachwuchs jeden Wunsch von den Augen ablesen. Es geht darum, dass wir unsere Kinder lieben, unser Bestes geben, uns aber nicht selbst verlieren, denn sonst könnten unsere Kinder unser ECHTES Ich ja nicht kennenlernen. Und das wäre ja schade, sind wir doch fantastische Menschen, fantastische Frauen! Nicht nur Mütter. Perfekt sein müssen wir dafür nicht, nur ehrlich. Zu uns selbst und zu anderen. Zugegebenermaßen fällt uns das schwerer, wenn wir denken, dass andere Mamis besser sind als wir. Dass andere mehr RICHTIG machen oder zu mindestens weniger FALSCH. Deshalb dachte ich, ich erzähle im Bezug auf mich als Mama, einfach mal von beidem etwas … was ich gut mache und was nicht so. :D

Ich bin die Mutter …

… die auf dem Lastenrad sitzend lauthals gemeinsam mit ihren Kindern singt, während sie durch Köln radelt.

… die auf dem Spielplatz mit ihren Mami-Freundinnen mehr und lauter Quatsch macht, als die Kinder.

… die wirklich IMMER Lösungen für die Probleme ihrer Kinder findet, ganz egal, worum es geht.

… die ihre Kinder auf Wunsch früher aus der Schulbetreuung abholt, weil ihr Job es zulässt.

… die abends jedem Kind was anderes zu essen serviert, obwohl das mehr Arbeit macht, einfach weil sie selber auch ein schwieriger Esser ist.

… die ihrem Sohn Haare bis zur Taille „erlaubt“, weil er sich genau so schön findet, und ihn gleichzeitig stark macht, auch er selbst zu bleiben, wenn andere eine andere Frisur an ihm besser fänden.

… die auch für die große Tochter noch 5 x in der Nacht aufsteht, wenn diese sie braucht.

… die wieder Katzen hat einziehen lassen, obwohl ihr eigenes Herz noch nicht bereit war, weil das Herz der Tochter es aber schon dringend brauchte.

… die ihre Kinder absolut als ihren Lebensmittelpunkt betrachtet.

… die sich nie etwas mehr gewünscht hat, als eine Mama zu sein und jeden Tag mehr als dankbar dafür ist, dass dieser Wunsch tatsächlich in Erfüllung ging!

 

Gleichzeitig bin ich auch die Mutter …

… die morgens schimpft, wenn die Kinder nicht aus dem Quark kommen.

… die einfach nie Bock zum Basteln oder Kuchen backen hat.

… die nicht oft mit den Kindern schwimmen geht, obwohl beide das total lieben.

… die durchaus mal sagt, dass jetzt bitte alle aufhören sollen, zu singen oder irgendwelche Geräusche zu machen, weil ihr sonst die Hutschnur reißt.

… die pädagogisch verpönte „Wenn, dann“- Sätze formuliert.

… die leider sehr, sehr häufig mir gravierender IN-Konsequenz glänzt.

… die sich nur noch grob daran erinnert, früher einmal ein pünktlicher Mensch gewesen zu sein.

… die nicht immer sofort das Handy aus der Hand legt, wenn eines der Kinder „Mama“ ruft.

… die fast täglich selber daran schuld ist, dass die Zubettgeh-Zeit der Kinder nicht geschafft wird.

… die manchmal abends vor Erschöpfung weint, obwohl sie es liebt Mama zu sein und nichts daran ändern wollen würde, selbst wenn es ginge. Sie ist trotzdem erschöpft.

Das alles sind natürlich nur Beispiele – ich könnte bei beiden Aufzählungen ziemlich endlos so weitermachen. Wie jede andere Mama bestimmt auch. ;) Das Ding ist: Niemand ist perfekt oder führt ein perfektes Leben; alles hat immer auch eine Schattenseite … und Grautöne gibt es noch und nöcher. Von anderen Menschen und deren Leben – egal ob online oder offline – sehen wir aber oft nur Momente bzw. Sequenzen. Wir DENKEN dann, wir kennen diese Leute und vergleichen uns womöglich mit ihnen. Aber Fakt ist: Diese Momente und Sequenzen reichen niemals aus, um ein komplettes Bild zu zeichnen. Sie zeigen nur einzelne Facetten. Hin und wieder müssen wir alle uns daran erinnern! Vielleicht … mit solchen kleinen Aufzählungen in Gedanken. <3

PS: Wie immer freue ich mich, wenn ihr den Beitrag teilt UND ich teile nochmal meine LÄCHELN UND WINKEN-Kaffeekasse für alle, die mir gerne sowas wie ein Trinkgeld dalassen wollen (nicht müssen!!!!) 

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2 Kommentare für “Ich bin eine gute Mutter. Aber nicht immer.

  1. Hallo,
    zum ersten Mal lese ich einen Deiner Beiträge. Dankeschön.
    Du hast so Recht. Es tut gut, wenn Mamas Worte finden für den Alltag den man selbst erlebt, aber kaum einer sieht oder zu schätzen weiß.

    Liebe Grüße

  2. Unterschreibe ich sofort. Meine Söhne sind schon 26 und 29. Der Älteste schon verheiratet. Als sie ausgezogen sind, kurz hintereinander (während Corona) haben sie sich, unabhängig voneinander, bedankt, für alles was wir für sie getan haben. Und immer noch sind wir Anlaufstelle für große und kleine Probleme oder auch einfach nur zum Quatschen. Spätestens da kommt dir die Erkenntnis, ” ich glaube ich/ wir haben alles richtig gemacht