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WhatsApp-Interview: 24 Fragen an Ernährungsberaterin Sara – Teil 1

Werbung wegen Verlinkungen | Wenn ich selbst eines wirklich so gar nicht drauf habe, dann ist das gesunde Ernährung. Bis auf den Umstand, dass ich tatsächlich so gut wie jeden Tag 3 Liter Wasser trinke, bin ich der völlige Futter-Honk! Ich mag kein gekochtes Gemüse (außer in Suppen, da geht’s komischerweise), ich esse unregelmäßig, am liebsten Fast Food und auch sonst deutlich mehr „Mist“, als gut für mich sein kann. SO soll die Ernährung meiner Kinder natürlich nicht aussehen, deshalb gibt’s für den Nachwuchs durchaus gesunde Sachen auf den Teller. Trotzdem muss ich zugeben: Ich hab einfach keine Ahnung! GOTTSEIDANK ändert sich das jetzt, denn Sara vom Blog Schnabel-auf tritt hier zum WhatsApp-Interview an. Puh, Glück gehabt! ;) Denn Sara ist echt die perfekte Wahl, um uns #MoSiAs ein paar Fragen in Sachen gesunde Ernährung zu beantworten. Als Journalistin legte sie bereits vor Jahren – aus persönlichem Interesse – ihren Fokus auf das Thema Gesundheit. Doch das reine Fachwissen, dass sie sich dabei aneignete, reichte ihr nicht – also zog die Mutter einer 3-jährigen Tochter auch noch die Ausbildung zur Ernährungsberaterin durch, die sie in Zukunft sogar gerne noch weiter ausbauen würde, um sich anschließend ganz offiziell auf die gesunde Ernährung von Kindern zu spezialisieren. Sie scheint da also echt ihr Steckenpferd gefunden zu haben … von dem WIR jetzt profitieren! ;) Also dann – los geht’s!

[11:45, 13.3.2018] Anke:
Liebe Sara vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst, die Fragen der LÄCHELN UND WINKEN-Leserinnen (und auch ein paar meiner eigenen) zum Thema Kinder-Ernährung zu beantworten. Es sind wirklich recht viele geworden, daher habe ich schon mal versucht, sie ein wenig zusammenzufassen und zu sortieren. So, dann würde ich sagen: Wir fackeln gar nicht lange, sondern legen sofort los!

#Frage 1

[11:46, 13.3.2018] Anke:
Wie viel sollten Kinder täglich trinken? Gibt es da vielleicht eine Faustregel? Und zählt der Verzehr von Obst und Gemüse auch zur Flüssigkeitsaufnahme?

[11:55, 13.3.2018] Sara:
Hallo Anke und hallo an alle lieben Leser/innen. Ich möchte vorweg kurz erklären, dass meine Antworten immer eine Mischung aus erlerntem Wissen und eigener Erfahrung als Mama einer nun 3 1/2 jährigen Tochter sind. Aber nun zum Thema Trinken. Also: eine richtige Faustregel gibt es nicht. Wir unterscheiden zwischen der Flüssigkeitsaufnahme durch Getränke und aus den Mahlzeiten. Kinder zwischen 1 und 7 Jahren dürfen schon auf ca. 1,5 Liter insgesamt kommen. Ab 8 Jahren nähern wir uns dann Schritt für Schritt den empfohlenen 2,5-3 Litern der Erwachsenen an. Und da sind Mahlzeiten wie Obst und Gemüse schon drin. Ganz grob kann man sagen zu 2/3 trinken wir Flüssigkeit und zu 1/3 essen wir sie. Kinder haben in der Regel ein gesundes Durstgefühl. Vertraut darauf! Wenn im Essen viel Flüssigkeit ist, hat das Kind auch dementsprechend weniger Durst. Habt einfach immer einen Becher Wasser griffbereit für das Kind da, es wird danach greifen, wenn es Durst hat. Und meine Erfahrung: meine Tochter musste mit 2 Jahren auf Diabetes getestet werden, weil sie auffällig viel getrunken hat. Fast 2 Liter am Tag. Die Untersuchung zeigte aber: alles gut, das Kind trinkt einfach gern und viel. Also lieber zu viel als zu wenig! Anbieten und die Kinder ihrem Instinkt folgen lassen, außer es ist weit entfernt von der empfohlenen Menge.

#Frage 2

[11:59, 13.3.2018] Anke:
Und wie schaut es mit Fruchtsäften aus? Sind die wirklich so schlecht wie ihr Ruf oder eine Alternative zu Wasser?

[12:07, 13.3.2018] Sara:
Also wenn Du meine Tochter fragen würdest, gäbe es keine Alternative zu Säften ;) .
Die Säfte sind auch nicht nur schlecht. Aber leider trotzdem keine wirkliche Alternative zu Wasser, sondern eher eine Ergänzung. Und bitte unterscheidet, was im Supermarkt wirklich ein Saft ist: Fruchtsäfte unterliegen der Fruchtsaftverordnung und müssen zu 100 % aus Frucht bestehen – ohne chem. Zusätze. Schon mal super. Leider haben sie aber auch kaum gesunde Ballaststoffe, weil z. B. Schalen, Kerne und Zellwände meist entfernt wurden. Zucker darf nur unter Angabe auf dem Etikett zugegeben werden. VORSICHT bei Fruchtnektar und Fruchtsaftgetränken. Da sieht es schon anders aus. Da ist im Ersteren nur noch 20-25 % echter Fruchtsaft drin und hat meist Zucker zugesetzt. Beim Fruchtsaftgetränk sind es nur noch 6 % echte Frucht und der Rest sind Wasser, Zucker, Aromen usw. Leider steht in den Baby- und Kinderregalen meist Letzteres. Einfach auf das Etikett schauen! Fazit: Fruchtsaft ist ok, Nektar und Fruchtsaftgetränke müssen für Kinder, meiner Meinung nach, nicht sein. Lieber selber Schorlen mit Verhältnis 3 Teile Wasser auf ein Teil Saft mischen. Meine Tochter mischt natürlich dreimal soviel Saft zu einem Hauch von Wasser. Und das ist auch mal okay, wenn es nicht immer ist :D . Oder einfach schnell mal nen Smoothie machen. Alles was an Obst so da ist in Mixer, bisschen Wasser und schon ist der Super-Saft fertig. Und das ganz schnell!

[12:15, 13.3.2018] Anke:
Das mit den Smoothies muss ich auch nochmal probieren. :D

#Frage 3

[12:16, 13.3.2018] Anke:
Gibt es Nahrungsmittel, die ein junger Organismus lieber gar nicht oder zumindest nur selten bekommt? Von Zucker mal abgesehen ;) .

[12:27, 13.3.2018] Sara:
Oh, gute Frage und Du bringst mich ins Grübeln. Meine Antwort ist: neben den obligatorischen Dingen wie “kein Honig im ersten Jahr” würde ich sagen, je verarbeiteter ein Lebensmittel ist, desto seltener sollte es in den Kinderbauch. Das Immunsystem und die Darmflora sind noch nicht so stabil und können auf künstliche Zusatzstoffe mit Unverträglichkeiten reagieren.

Also lieber Breie oder sonstiges Essen so natürlich wie möglich zubereiten. Do it yourself in der Küche quasi J . So gewöhnen sich die Kinder nicht an den industriellen Geschmack und werden auch später eher zu gesunden und frischen Lebensmitteln greifen. Man sagt, in den ersten 1.000 Tagen legt man den Grundstein für das spätere Essverhalten. Ich finde, dass ist ein wichtiger Satz für jede Mama.

Und ansonsten gilt: auch hier dem Kind vertrauen. Mag es keinen Kohl oder Hülsenfrüchte, dann bekommt es vielleicht Blähungen. Alles in Maßen, das Kind beobachten und dem Instinkt folgen ist mein Tipp :D .

[12:36, 13.3.2018] Anke:
Oh, den Hinweis, dem Kind zu vertrauen, mag ich furchtbar gerne! ❤

#Frage 4

[12:38, 13.3.2018] Anke:
Wie verhält es sich denn mit (Kuh-)Milch und Milchprodukten? Braucht ein Kind die zwingend? Und wenn ja, in welchem Maße? Auch abends oder sind sie da zu schwer verdaulich?

[09:28, 14.3.2018] Sara:
Die Kuhmilchfrage… Eieiei, also das mit der Milch ist ja so ne Sache. Die Frage ist ja schon fast wie das Impf-Thema geworden. ;) Da stehen sich große Gegner gegenüber. Ich möchte deshalb ganz unparteiisch erklären, was die Pro- und die Contra- Seiten sind und dann meine persönliche Erfahrung daheim schildern. Legen wir los: Pro Milch spricht, dass Kalzium ganz wichtig für den Knochenaufbau und die Zähne der Kinder ist. Doch Kalzium wäre ebenso in Spinat, Tahin (Sesampaste) und allgemein in grünem Blattsalat und -gemüse enthalten. Also braucht man sie deshalb nicht zwingend. Ebenso ein wichtiger Baustoff fürs Wachsen ist das enthaltene Eiweiß und ja das Tierische ist besser zu verwerten als das Pflanzliche. Aber Eiweiß kann auch über Bio-Eier oder Fleisch kommen. Und mischt man pflanzliches mit tierischem Eiweiß (Kartoffeln mit Quark), nehmen das die Kinder sehr gut auf. Also ihr seht, jedes Pro-Argument hat eine Alternative, weshalb man sie nicht unbedingt zwingend braucht. Dazu kommt, dass die riesigen Milchkühe Hormone in ihrer Muttermilch haben, die Kälber großziehen. Ist nun Ansichtssache, ob unsere Kleinkinder das auch brauchen. Die Kühe leben meist in Massentierhaltung und bekommen durch die extreme Milchproduktion (normal liefert eine Kuh für ihr Kalb 8 Liter, eine Milchkuh muss bis zu 40 Liter abgeben) öfter mal Euterentzündungen und diese werden mit Antibiotikum behandelt. Auch davon sind Spuren in der Milch. 75% aller Menschen vertragen gar keine Milch und viele Gegner sagen, dass der Mensch gar nicht dazu gemacht ist, Milch zu trinken. Also das ganze ist eine Milchmädchenrechnung. Das Gute in der Milch lässt sich ersetzen und das Schlechte an der Tierhaltung nicht leugnen. Ihr seht, ich habe da auch so meine eigene Meinung und könnte noch ewig weiterschreiben. Ich habe es in meiner Entscheidung leicht: meine Tochter mag keine Kuhmilch, von Anfang nicht und da vertraue ich wieder mal ihrem Instinkt. Sie wird wissen, warum sie keine Kuhmilch mag. Eventuell verträgt sie diese einfach nicht. Achtet da einfach drauf, ob es Euren Kindern mit oder ohne Milch besser geht. Und bei Erkältungen würde ich sie weglassen, wegen der schleimbildenden Wirkung. Belest Euch, wägt Pro und Contra ab, entscheidet mit euren Kindern selbst und wenn Milch, dann bitte von glücklichen Kühen. <3 Da bin ich eisern, Discountermilch oder ähnliches würde ich meinem Kind nicht geben. Wer Milch geben mag: bis zum 3 Lebensjahr sind ca. 300 ml am Tag ein gutes Maß laut der Pro-Milch-Partei DGE – egal zu welcher Tageszeit. Und ein kurzer Satz zu Milchprodukten: Sahne, langgereifter Käse und Sauermilchprodukte sind unserer Erfahrung besser verdaulich. Also diese Dinge gibt es bei uns schon im Haus.
Puh, das war jetzt ne lange Antwort. P.S.: in meinem Kaffee ist auch jeden morgen ein Schuss Milch. Das ist mein Kompromiss. :D

[11:33, 14.3.2018] Anke:
Hui, allerdings :D . Und trotzdem muss noch ein Frage zum Thema hinterher:

#Frage 5

[11:33, 14.3.2018] Anke:
Dürfen (kleine) Kinder als Alternative auch Hafer- oder Soja-Milch trinken?

[11:55, 14.3.2018] Sara:
Kleine Kinder sind in meinen Augen Kinder ab dem 2. Geburtstag ;). Sprechen wir da eine Sprache? Wenn ja, dann ist meine Antwort JA , kann man ersetzen. Ich würde aber keine Säuglingsnahrung mit diesen Getreidemilchsorten ersetzen. Wer da keine Kuhmilch nehmen möchte, es gibt Milchpulver auch auf Ziegenmilchbasis. Meine Tochter bekommt seit dem 2. Geburtstag Hafermilch, Reismilch, Mandelmilch usw. immer im Wechsel abends in ihre heißgeliebte Flasche. Also, wenn ein Tetrapack leer ist, gibt es ne andere Milchsorte, manchmal mische ich auch Mandelmilch mit Hafermilch. So kann ich eine Vielfalt anbieten. Seit dem 3. Geburtstag kommt auch die Sojamilch dazu, weil ich gelernt habe, dass Soja sehr gesund ist. Aber ich würde darauf achten, ob Soja vom Kind vertragen wird. Es gehört zu den Allergenen und ich würde dazu raten, dass nur Soja ohne Genmanipulation genommen wird, sprich die Bio-Variante.

#Frage 6

[13:01, 14.3.2018] Anke:
Und wie würdest du die Frage einer Mama beantworten, bis wann Kinder NACHTS Milch trinken dürfen?

[13:11, 14.3.2018] Sara:
Ach, ich finde solange sie wollen:) Ich weiß, dass da viele aufschreien wegen Nuckeln und Karies usw. Aber viele Kinder brauchen das nachts einfach noch und ich finde, da gibt es keine Altersbeschränkung <3. Soll ich Euch was verraten? Ich habe damals die Flasche nachts bis zum Alter von 8 Jahren gewollt. Und? Bin auch erwachsen geworden ;) .

[13:14, 14.3.2018] Anke:
Hach, dass macht dich sehr sympathisch :D

#Frage 7

[13:14, 14.3.2018] Anke:
Eine Mutter hat mich angeschrieben, weil sie sehr verunsichert ist. Sie fragt: Was dürfen Kinder mit einer Gluten- und Laktose-Unverträglichkeit eigentlich überhaupt noch essen?

[17:01, 14.3.2018] Sara:
Oje, reden wir hier von Zöliakie? Wenn ja, dann beantworte ich diese Frage sehr, sehr gern. Denn auch ich leide an dieser Autoimmunerkrankung. Die schlechte Nachricht zuerst: so unglaublich es klingt, aber jeder Krümel Gluten ist nachhaltig schädlich für den so wichtigen Dünndarm. Durch die ständige Entzündung der Dünndarmschleimhaut gehen alle Darmzotten weg und die brauchen wir, um die wichtigen Nährstoffe aufzunehmen. Also bitte ganz penibel darauf achten, dass wirklich kein Krümel ins Kind gelangt. Gluten ist im Weizen, Dinkel und Grünkern, Roggen und Gerste, Bulgur und Couscous, Seitan, Hafer, Kamut und Emmer und allen Stärkesorten oder Malzextrakten aus diesen Getreidesorten. Wenn man konsequent glutenfrei lebt, regenerieren sich aber die Zotten und es geht einem wirklich wieder gut, aber nur bei absoluter Konsequenz ‼ Die gute Nachricht: es gibt so tolle glutenfreie Gerichte und man bekommt durch diese besonderen Umstände ein Gespür für gutes Essen. Mein Tipp: Schaut bei unseren Rezepten auf www.schnabel-auf.de. Einfach in der Suchfunktion glutenfrei eingeben. Ich koche logischerweise glutenfrei und so sind fast alle Rezepte geeignet oder ich gebe Alternativen. Kartoffeln, Reis, Gemüse, Hirse stehen bei uns z.B. oft auf dem Speiseplan. Ganz wichtig: Wer keine Zöliakie hat, braucht auch nicht glutenfrei essen. Also zumindest nicht diese ganzen Ersatzprodukte. Liegt nicht dem Trend auf! Glutenfrei heißt nicht automatisch gesünder! Soviel dazu. Tief durchatmen und den Kindern leckeres glutenfreies Essen zubereiten! Und nun zur Laktose: im Gegensatz zur Glutenunverträglichkeit macht die Laktoseintoleranz nicht krank. Aber eklige Beschwerden wie Blähungen etc. Und da kann man sehr gern zu den Ersatzprodukten greifen. Es gibt laktosefreie Milch, Käse, Sahne, Joghurts usw. zu kaufen. Wenn das Kind mal Laktose erwischt, geht die Welt nicht unter! Und wenn die Laktoseintoleranz aufgrund der Zöliakie entstanden ist, dann kann es gut sein, dass sie verschwindet, sobald es dem Darm durch die neue Ernährung wieder gut geht. Ich hoffe sehr, ich konnte helfen und sehr gerne darf mir die betroffene Mama persönlich über meinen oben erwähnten Blog schreiben und mir noch weitere Fragen dazu stellen. Bin quasi die beste Quelle als Betroffene <3

[20:30, 14.3.2018] Anke:
Das wird die betroffene Mami hoffentlich machen!

#Frage 8

[20:30, 14.3.2018] Anke:
Wie wichtig sind Kohlehydrate für ein Kind? Die Frage haben sehr viele Mamis gestellt, weil eben so viele Kleinkinder Brot ablehnen und nur Wurst und Käse essen wollen :D .

[11:15, 15.3.2018] Sara:
Kohlenhydrate sind natürlich wichtig für das Kind, denn es liefert die nötige Energie zum Herumtollen und zum Mama ärgern. Aber keine Sorge, ich kann mir nicht vorstellen, dass eines unserer Kinder zu wenig abbekommt. Dazu sollte man vielleicht wissen, dass Kohlenhydrate ein Sammelbegriff für alle Zucker- und Stärkearten und Ballaststoffe sind. Also kommen Kohlenhydrate in Getreide und Getreideprodukte wie Brot vor, aber auch in Kartoffeln, Hülsenfrüchten, Nüssen, Obst und Gemüse und natürlich Zucker. In tierischen Lebensmitteln sind sie in z.B. Milch, Joghurt, Buttermilch und Molke gut vertreten. Käse hat allerdings sehr wenig davon. Aber da ich ja davon ausgehe, dass all eure Kinder ständig Obst und Gemüse essen, bekommen sie genügend Kohlenhydrate, auch wenn sie das Brot unter Wurst und Käse weglassen. Und die Ballaststoffe aus Obst und Gemüse sind tatsächlich sehr wichtig für die Verdauung. Vielleicht als Alternative mal einen Zwieback anbieten, Haferflocken oder Vollkornreis und die meisten Kinder lieben Kartoffeln in jeglicher Art (Kartoffelbrei aus der Tüte zähle ich nicht dazu ;) ). Und Zucker oder Nüsse bekommen sie sicher auch mal ab. Also keine Sorge wegen zu wenig Brot!

[11:53, 15.3.2018] Anke:
Tja, siehste … hab ich auch nie so richtig auf dem Schirm, dass Kohlehydrate natürlich nicht nur in Brot, Kartoffeln und Reis vorkommen. Dann mach ich mir darum jetzt keine Sorgen mehr :D .

#Frage 9

[11:54, 15.3.2018] Anke:
Eine Mutter würde gerne wissen: Ist Übergewicht wirklich Veranlagungssache?

[12:08, 15.3.2018] Sara:
Gute Frage. Ich habe nun darüber nachgedacht und meine persönliche Antwort lautet: sicherlich in bestimmter Art und Weise. Nicht ohne Grund sind z.B. Skandinavier eher groß und schlank und Brasilianerinnen mit einem schönen runden Hintern gesegnet. Und jeder kennt die gertenschlanke Freundin, die Essen kann was sie will, während man selbst nur beim “Schokoriegel anschauen” zunimmt. Da spielt die Genetik sicherlich mit rein. Aber fachlich bin ich da überfragt, wie genau und warum und wo. Das müsste ein Mediziner besser beantworten können. Was ich als Ernährungsberaterin aber sagen möchte: sich da bitte nicht drauf ausruhen. Denn ganz im Gegenteil, wenn man die Veranlagung zum “dicklich” sein hat, dann ist neben Bewegung die gesunde und energiearme Ernährung umso wichtiger. Und wie ich bei Frage 3 schon erwähnt habe: ungefähr die ersten 1.000 Tage bestimmen das Essverhalten für die Zukunft, egal wie die Veranlagung ist.

#Frage 10

[12:49, 15.3.2018] Anke:
Die nächste Frage geht in eine ähnliche Richtung: Wird die Größe eines Menschen (neben den Genen natürlich) auch vom Essverhalten im Kleinkindalter beeinflusst?

[12:51, 15.3.2018] Sara:
Da geht meine Antwort in eine ähnliche Richtung: Bei der Körpergröße spielt ebenso die Genetik eine große Rolle und die Ernährung kann im kurzfristigen Fall vielleicht die Größe des Bauchen beeinflussen, nicht aber die Körpergröße. Anders sieht es aus, wenn wirklich eine jahrelange Mangelernährung vorliegt. Dann ist auch der Wachstum gehemmt.

[13:16, 15.3.2018] Anke:
Ich finde es ja Wahnsinn, mit welchen Fragen sich Mamis so quälen bzw. auseinandersetzen. Die nächste ist zum Beispiel deutlich fachspezifischer, als es mir je möglich wäre (ich hab einfach nicht so viel Ahnung von der Materie :D ):

#Frage 11

[13:16, 15.3.2018] Anke:
Wieso brauchen Babys angeblich eher Kohlenhydrate als Eiweiß, um neuronale Verbindungen aufzubauen, obwohl doch fast (?) alles im Körper aus Aminosäuren zusammengebastelt ist? Spräche das nicht für mehr Eiweiß in der Ernährung?

[11:52, 16.3.2018] Sara:
Also ich muss gestehen, ich habe das mit den Kohlenhydraten so nicht gelernt und noch nicht gehört. Ich habe zu Beantwortung diesmal meinen Arzt des Vertrauens Dr. Harald Hüther zugezogen und das ist unsere Antwort: Nach unseren Recherchen brauchen Kinder sogar deutlich weniger Kohlenhydrate. Die Muttermilch beispielsweise ist in manchen Phasen eher ketogen (kaum Kohlenhydrate) als kohlenhydratreich. Dabei wird dann aber nicht der Proteingehalt erhöht, sondern der Fettgehalt. Die neuronale Entwicklung braucht vor allem gute Fette! Und natürlich viele Vitalstoffe, aber das ist eh klar …

Dieses Denken mit mehr Fett ist noch sehr ungewohnt für uns, da es uns ja die letzten 50 Jahre eher aberzogen wurde, aber wir sollten uns wieder daran gewöhnen. Und ich hab zum Beispiel immer Lust auf Nüsse, wenn ich mich konzentrieren muss – das würde ebenfalls für die Fette sprechen.

[12:43, 16.3.2018] Anke:
Oh, Nüsse … da hätte ich jetzt auch Bock drauf! :D

[12:43, 16.3.2018] Anke:
Super, vielen Dank, dass du euren Arzt hinzugezogen hast, um diese Frage zu beantworten!

#Frage 12

[12:44, 16.3.2018] Anke:
Wie findet man heraus, wie viele Kalorien gerade PERFEKT wären für den Nachwuchs? Kann man das irgendwie anhand der Körpergröße oder so berechnen?

[15:48, 16.3.2018] Sara:
Perfekt ist, wenn man bei Kindern nicht das Kalorienzählen anfängt. Kinder sind sensible kleine Wesen und wenn man anfängt ihnen zu sagen, dass sie heute zuviel Kalorien zu sich genommen haben und morgen zu wenig, dann kann das ganz schön überfordern und Essstörungen fördern. Natürlich gibt es Ausnahmen: Bei über- oder untergewichtigen Kindern kann das sinnvoll sein. Aber Kinder machen immer wieder einen Wachstumsschub und sehen dann z.B. dünner aus, bis das Gewicht “nachzieht”. Deshalb gibt es die typischen BMI-Berechnungen erst ab 8 Jahren und ehrlich gesagt, finde ich selbst das zu früh. Aber wen es interessiert, einfach mal BMI bei Kindern googlen. Und natürlich verstehe ich, dass man gerne einen Richtwert haben möchte. Deshalb hier folgende Werte: Energiebedarf nach Altersgruppen (empfohlen vom Forschungsinstitut für Kinderernährung e.V. Dortmund) 1-Jährige 850 kcal, 2-3-Jährige 950 Kcal, 4-6-Jährige 1250, 7-9-Jährige 1600 usw. Und nur ein kleiner Hinweis: ein Happy Meal, von der Fast Food Kette mit dem großen M, hat schon 650 kcal. ;)

[20:19, 16.3.2018] Anke:
Mir gefällt diese Antworte ausgesprochen gut! Irgendwie ist dieses Gefühl, alles KONTROLLIEREN zu müssen, was mit unseren Kindern zu tun hat, in uns Eltern heutzutage sehr stark ausgeprägt. Natürlich kein Wunder bei all den Anforderungen, die von der Gesellschaft und unserem Umfeld an uns gestellt werden, aber gerade deshalb ist es um so wichtiger, sich immer wieder ins Gedächtnis zu rufen: Der Instinkt unserer Kinder ist gut und richtig, noch nicht so verfälscht wie unser eigener und deshalb ein wunderbarer Leitfaden für die Kleinen … wenn man sie denn lässt.

Was die Werte zum Energiebedarf angeht, hätte ich mit mehr gerechnet, so aktiv wie Kinder sind. Aber sie sind ja auch klein :D .

Den 2. Teil des Interviews gibts am Donnerstag, den 12. April! 

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4 Kommentare für “WhatsApp-Interview: 24 Fragen an Ernährungsberaterin Sara – Teil 1

  1. Klugscheißer-Kommentar zu der Kohlenhydrat- und Protein-Frage ?
    Tatsächlich bestehen sämtliche Zellmembranen (also die Außenhülle und auch die Unterteilungen innerhalb der Zellen) aus Fetten. Abgesehen davon kommen in den Zellen wirklich sehr viele Proteine vor, die aus Aminosäuren bestehen, aber ich schätze mal, dass die Fette mengenmäßig sogar überwiegen. Aus Kohlenhydraten wird tatsächlich kaum etwas “gebaut”, aber sie sind gute Energielieferanten. Der Körper kann zwar auch aus Proteinen und Fetten Energie gewinnen, aber Kohlenhydrate sind die einfachste Energiequelle und das Gehirn braucht unheimlich viel Energie! Für Entwicklung und Wachstum des Gehirns werden als “Baumaterial” also wirklich hauptsächlich Fette und Proteine benötigt, aber die Energie dafür liefern Kohlenhydrate ?