Alle 4-5 Wochen geben „LÄCHELN UND WINKEN-Korrespondenten“ aus den verschiedensten Ländern Corona-Updates zur aktuellen Corona-Virus-Lage in ihrem Zuhause – unter welchen Beschränkungen sie gerade leben, wie sie damit klarkommen, welche Auswirkungen das alles auf sie hat und wie sie sich fühlen. Es ist ihnen überlassen, was genau sie erzählen möchten; sie gewähren uns einfach einen ganz persönlichen kleinen Einblick in ihre aktuelle Situation während der Corona-Krise. Es geht nicht um Politik oder Zahlen … es geht rein um die persönlichen Eindrücke und Familien.
Mit dabei sind – je nachdem wie sie es zeitlich schaffen oder was es zu erzählen gibt – Eltern bzw. Mütter aus folgenden Ländern:
- Norwegen
- Schweiz
- Formentera
- Dänemark
- Niederlande
- England
- Deutschland
- Österreich
- Portugal
- Shanghai/China
- LA / USA
- Texas / USA
- Kalifornien / USA
- NY / USA
- New Jersey / USA
- Moskau /Russland
- Spanien
- Stockholm/Schweden
- Transsilvanien/Rumänien
- Italien
- Belgien
- Brasilien
- Singapur
- Island
- Südafrika
- Australien
- Neuseeland
- Peru
Es machen nicht alle jedes Mal mit, aber doch so oft es ihnen (trotz Kinder, Arbeit, Krankheit, Krisen und Hüttenkoller) möglich ist. Und ich bin dankbar FÜR und gespannt AUF jeden dieser Einblicke!
Corona-Updates:
Mit dabei sind diesmal Johanna aus Peru, Anna aus Neuseeland, Charlotte aus den USA/Kalifornien, Doris aus Russland, Saskia aus Island, Damaris aus der Schweiz, Rike aus Australien, Sabrina ehemals aus Norwegen, jetzt Erzgebirge, Nikola aus den Niederlanden und Anke aus Deutschland (ich).
Peru
Hallo aus Peru und allen ein schönes neues Jahr. Ich hoffe dieses Jahr wird für uns alle besser!! Hier in Lima ist es relativ ruhig gewesen in letzter Zeit und wir haben fast unser „altes“ Leben wieder aufgenommen, sind in den Park gegangen und haben uns mit Freunden getroffen. Tja und dann kam Weihnachten. Weihnachten haben wir in Peru verbracht, da ich wegen der aktuellen Lage nicht reisen wollte. Weihnachten war schön und vor allem ruhig, genauso wie Sylvester, also zumindest bei uns. Leider haben ziemlich viele Menschen auch ziemlich viel gefeiert (trotz der Ausgangssperre ab 23 Uhr) und daher sind die Zahlen wieder angestiegen, die Intensivbetten sind belegt und werden wieder knapp. Die 2. Welle kommt also und auch Flüge aus Europa wurden erst mal für 2 Wochen wieder eingestellt.
Leider nehmen die Menschen die Situation hier nicht mehr so ernst und jeden Tag sehe ich mehr Menschen ohne Maske (hier herrscht Maskenpflicht draußen) und vor allem gab es einen riesigen Menschenauflauf bei den Weihnachtsgeschenke-Einkäufen. Ich weiß nicht, ob man sich das so vorstellen kann, wenn man es nicht kennt. So sieht das hier aber jedes Jahr an Weihnachten aus … Abstand Null.
Uns bleibt wohl nichts anderes übrig, als der Dinge zu harren, die da auf uns zukommen. So hohe Infektionszahlen wie in Deutschland wären in Peru fatal. Ich hoffe, es kommt nicht dazu.
Wir versuchen jetzt irgendwie ein wenig den Sommer und die Sommerferien zu genießen. Sommer ohne Strand, weil die Strände werden bewacht und sind zur Zeit gesperrt. Im März geht es dann ins zweite Jahr Online Schule. Juhu!
Bleibt alle gesund, bleibt vor allem so gut es geht zu Hause!
Bis zum nächsten Mal,
Johanna
Neuseeland
Kia ora von Anna, Markus und Baby Karl, die Weltreisenden, die seit Ausbruch der Corona-Pandemie in Neuseeland festsitzen.
Ich erzähle euch nichts Neues; Neuseeland wird ja überall als Vorzeige-Beispiel im Umgang mit dem Corona-Virus genannt. Von Einschränkungen merken wir also kaum etwas, bis auf Maske tragen in öffentlichen Verkehrsmitteln läuft das Leben ganz normal. Deswegen wird das heute ein eher persönliches Update von uns. Denn je länger diese Pandemie existiert, desto näher kommen wir an unsere Grenze, führen Familien-Krisen-Gespräche.
Im März 2020 wurde die Außengrenze Neuseeland geschlossen, für voraussichtlich 12 bis 18 Monate. Damals haben wir natürlich geschluckt, uns dennoch entschieden hierzubleiben. „Wir halten das aus“, sagen wir uns immer wieder. Die Familie so lange nicht sehen, geplante Urlaube verschieben. Nun sind 9 Monate nach der Grenzschließung vergangen und wieder wird diskutiert, wie lange die Grenze weiterhin geschlossen bleibt. Die Rede ist von weiteren 12 bis 18 Monaten – uff!
Ich traue es mich gar nicht, meiner Familie zu erzählen, denn die Telefonate werden immer schwieriger. In Deutschland tobt offensichtlich das Corona-Virus, die Nerven scheinen blank zu liegen und mir fallen einfach keine tröstenden Worte mehr ein. Unsere Eltern leiden sehr, dass sie ihren Enkel noch nicht besuchen konnten und es wohl noch eine Weile dauert, bis sie es dürfen.
Mir persönlich bricht es das Herz, wenn ich mich von der zitternden Stimme am anderen Ende des Telefonats verabschiede. Sie wissen, dass wir hier glücklicher sind, niemand verlangt, dass wir zurückkommen.
Anfangs dachte ich, das wird schon halb so schlimm, sie sehen ihn schon noch im ersten Lebensjahr. Nun erfahren wir erstmals am eigenen Leib, wie rasend schnell sich Kinder entwickeln, sie Fortschritte machen und diese Zeit dreht keiner zurück. Als wir unsere Open-End Weltreise planten, bereiteten wir unsere Eltern schon darauf vor, dass sie viel von ihrem Enkel verpassen werden, aber alles?! Das war keineswegs so geplant.
Nun bleibt die Frage, wo wir die Abstriche machen, wir sind hier glücklich! Ich kann mich ehrlich gesagt nicht mehr daran erinnern, wann ich das letzte Mal so zufrieden mit mir selbst war und jetzt will ich es endlich teilen. Ich will das meine Mutti uns auch mal sehen kann, wie wir das mit unserer eigenen Familie so ,,wuppen“, ich will meinen Vati endlich mal wieder in den Arm nehmen und vor allem will ich, dass alle gesund bleiben!Wie bereits erwähnt, mir fehlen langsam die tröstenden Worte. Also kann ich mir nur wünschen, bleibt gesund – stay save alle miteinander.
USA / Kalifornien
Hallo ich bin Charlotte aus Kalifornien.
Ich habe mich länger nicht gemeldet. Einfach immer verpasst es pünktlich zu versenden.
Russland
Hallo Ihr Lieben, ich bin Doris und wohne mit meiner Familie (Mann und zwei Töchtern) in Moskau.
Russland ist momentan das am viert schwersten betroffene Land der Welt. Jeden Tag werden ca. 24.000 neue Fälle gemeldet, davon zwischen 4.000 – 7.000 aus Moskau. Einschränkungen hingegen merke ich kaum. Ich kann es nicht so ganz verstehen, dass die Zahlen hier nicht explodieren, denn überall um uns rum gibt es stark wachsende Zunahmen, nur bei uns verharrt es seit Wochen/Monaten auf demselben Niveau und aus diesem Grund werden auch keine weiteren Schritte unternommen, außer denen, die schon gelten (Sperrstunde ab 23 Uhr, Schüler ab der 6. Klasse online Unterricht, Maskenpflicht, etc.).
Momentan sind Staatsferien. Diese sind jedes Jahr vom 31.12. bis einschließlich 8.1. (dieses Jahr durch das Wochenende geht es dann erst am 11.01. weiter). Und ich muss sagen es ist einiges los in der Stadt.
Unser Weihnachten war anders als sonst. Der 24./25./26. Dezember sind normale Arbeitstage, erst der 31. Dezember wird gefeiert und an dem Tag bekommen die Kinder auch ihre Geschenke. Weihnachten selber ist am 6./7. Januar, wird aber als christlicher Feiertage von weniger Leuten gefeiert. Wir haben unseren Heilig Abend auf den 25. Dezember geschoben, da die Kinder morgens noch Weihnachtsfeier im Kindergarten hatten. Hätten sie am Abend vorher Geschenke bekommen, wären der nächste Morgen sehr anstrengend geworden mit früh aufstehen und fertig werden, aber die Weihnachtsfeier sollten sie auch nicht verpassen. Diesmal durfte auch je ein Elternteil mitkommen. So richtig begeistert war ich von der Idee nicht, aber gut … nicht hingehen wäre auch keine Lösung gewesen. Ansonsten waren unsere Feiertage aber eher ruhig und wir waren viel zu Hause.
Im Moment liegt hier Schnee und wir gehen mit den Kindern viel raus zum Schlittenfahren. Das ist super. Sie genießen das, haben Bewegung und es fällt ihnen nicht so auf, dass wir nicht irgendwo zum Spielen hingehen (bei meinen Kindern sonst sehr beliebt: Indoor-Spielplätze oder Kinder-Cafes, nach denen sie regelmäßig fragen). Ich muss aber auch zugeben, dass wir uns die letzten Tage mit einigen Freunden getroffen haben. Immer nur mit einer Familie, nur Familien mit denen wir uns ohnehin treffen und bei denen wir uns sicher sind, dass sie selber sehr vorsichtig sind. Ein merkwürdiges Gefühl bleibt trotzdem dabei, es muss ja nur einer von denen erkrankt sein, ohne es zu wissen. Ich bin froh, wenn hier alles wieder seinen normalen Gang geht und ich habe wirklich Angst, wie sich die Zahlen nach den Ferien hier entwickeln, denn so wie wir, haben sich auch alle anderen vermehrt mit anderen Leuten getroffen. Der Effekt kann ja gar nicht ausbleiben. Mir wäre es lieber gewesen, es hätte über die Feiertage strengere Maßnahmen gegeben, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass dies ohne Auswirkungen bleibt. Und dabei kenne ich jetzt schon genügend, die Corona hatten. Die Krankenhäuser sind auch gut voll. Eine gute Bekannte von mir lag für mehrere Tage in einem und sie sagte, die Zustände wären schlimm. Ich fürchte mir wirklich ein wenig vor dem, was hier in den nächsten Wochen passieren wird.
Bleibt gesund. Liebe Grüße aus Moskau!
Island
Goðan dag ihr Lieben!
Ich heisse Saskia und wohne mit meinem Mann und unserer fast 4 jährigen Tochter in Sauðárkrókur in Nordwestisland.
Bei uns ist die Stimmung im Moment schwer zu fassen. Ich würde es mal als ein allgemeines Abwarten beschreiben. Am 12. Januar wird die nächste Pressekonferenz sein, in der die neuen Regelungen bekannt gegeben werden. Da unsere Zahlen zum Glück verhältnismässig niedrig sind, hoffen viele auf eine Lockerung. Auch wir, denn hier steht Ende Januar ein Räubertochtergeburtstag ins Haus.
Kurz nachdem das letzte Update raus war, kam von meinem Papa die Nachricht aus Deutschland, dass er Corona hat. Das war natürlich ein grosser Schock. Vor allem wenn man so weit weg wohnt, kann man nichts machen um zu helfen und sitzt hier in seinem Gedankenkarusell zwischen sich sorgen und hoffen, dass alles gut wird. Zum Glück hatte mein Papa nur leichte Symptome und konnte seine Quarantäne kurz vor Weihnachten beenden. Seine Frau wurde mit ihm getestet und als negativ diagnostiziert, blieb während der gesamten Zeit mit ihm in Quarantäne und symptomfrei. Es ist schon kurios wie 2 Menschen, die auf engstem Raum zusammen leben, einer positiv und einer negativ sein kann.
Weihnachten selbst war bei uns anstrengend. Bei und gilt nach wie vor die Regelung, dass 10 Personen zusammenkommen dürfen, Kinder geboren ab 2011 ausgenommen. Somit hat es sich meine Schwägerin nicht nehmen lassen, mit ihrer gesamten Familie (2 Erwachsene, 3 Kinder) aus Dänemark anzureisen. Ausserdem waren die Schwiegermutter und der Schwiegervater mit da. Unsere Dänischen Gäste sind am 17.12. in Island angekommen, wurden am Flughafen getestet, waren dann 5 Tage in Quarantäne, wurden am 22.12. nochmals getestet und haben abends das negativ Ergebnis bekommen. Mit uns zusammen und allen Kindern inklusive waren wir 10 Personen über Weihnachten und ich war nach diesen 3 Tagen völlig urlaubsreif und froh, als wir unser Zuhause wieder für uns hatten. Ausgerechnet dieses Jahr hätte ich gut und gerne auf diesen Trubel verzichten können.
Silvester haben wir im kleinen Kreis mit Freunden (2 Erwachsene, 1 Kind) von uns verbracht. Wir haben gemütlich zusammen gekocht und gegessen, uns um 21 Uhr das Feuerwerk des Rettungsteams angeschaut – normalerweise macht in Island jede Gemeinde ein grosses Feuer, wo sich sozusagen die ganze Stadt trifft und ihre Altlasten los wird, dann ist Feuerwerk und pünktlich um 21:30 Uhr sitzt der Isländer wieder Zuhause vorm Fernseher um sich den Áramótaskaup (lustiger Jahresrückblick) anzuschauen. Dieses Jahr wurde das Feuer abgesagt, weil man sich nicht treffen darf und das Feuerwerk auf den Hügel am Stadtrand verlegt, so dass jeder von Zuhause aus schauen konnte – und dann sind unsere Gäste auch schon heim, weil der kleine (2 Jahre) müde geworden war. Bis Mitternacht haben wir die Zeit gemütlich auf dem Sofa mit Fernsehen und Süssigkeiten verbracht und sind dann nochmal raus um den anderen beim Raketen abfeuern zuzuschauen. Wir haben, wie jedes Jahr, nichts gekauft.
Ich hoffe euch anderen geht es gut und ihr seid alle gesund. Alles Liebe und bis zum nächsten Update.
Schweiz
Australien
G‘Day Mates! Ich bin Rike und wohne mit meinem Mann und meinen beiden Kindern (5 und 8) in Sydney/Australien.
Der Dezember war verrückt! Ich weiß gar nicht so genau wo ich anfangen soll. Vielleicht so: Mitte Dezember ist jemand, der eigentlich in Hotelquarantäne sein sollte, aus dem Hotel raus und hat an den Northern Beaches einen schönen Tag gehabt. Blöd nur, dass derjenige Coronapositiv war und sich nun der Virus wieder bei uns ausbreiten konnte.
Ich habe das Anfangs gar nicht mitbekommen, da ich schon lange keine Nachrichten mehr schaue. Außerdem haben Mitte Dezember auch die Sommerferien hier angefangen. Wir waren also beschäftigt.
Zuerst sah es auch so aus, als wäre da nicht viel passiert, aber im Endeffekt hat sich ein Cluster nach dem nächsten aufgezeigt. Wir sprechen dabei nicht von tausenden Fällen, so wie das in Europa gerade ist, aber immerhin von erst 15 Fällen, dann kamen 30 dazu und dann waren wir bei 85 Neuinfektionen und so weiter. Wo wir Zahlenmäßig zum Schluss waren, weiß ich nicht ganz genau. Was ich weiß ist, dass dieser wirklich unbedachte Partyzug eines einzelnen die kompletten Sommerferien, Weihnachts- und Silvesterpläne für viele Menschen ruiniert hat. Die Regierung hat sehr schnell reagiert. Innerhalb von 24 Stunden wurden die Grenzen dicht gemacht. Teilweise hatten die Leute keine Möglichkeit mehr von ihrem Urlaubsort zurück zu reisen. Das war ein heilloses Chaos. Trotzdem haben die Menschen hier ihr bestes gegeben. Unglaublich fand ich, dass sich die Australier so geduldig haben testen lassen. An einem Tag waren es 60.000 Menschen in Sydney, am nächsten dann 70.000. Teilweise haben die 8 Stunden angestanden, nur um auf Nummer sicher zu gehen. Geholfen hat das alles nix. Die Grenzen sind immer noch dicht. Im Haus darf man nur 5-10 Menschen als Gast begrüßen, je nachdem wo man wohnt, Kinder werden mitgezählt. Somit waren auch unsere Weihnachts- und Neujahrspläne dahin. An der Oper wurde das Kinderfeuerwerk ganz abgesagt, das Feuerwerk um Mitternacht auf 7 Minuten reduziert. Die Stars spielten vor leeren Rängen. Das Ende von 2020 war also, dass mein Mann mit den Kids um 22.30 Uhr ins Bett ging und ich brav auf das neue Jahr alleine auf der Couch gewartet hab.
Tja und nun? Jetzt höre ich eine Hiobsbotschaft nach der nächsten aus Deutschland. Jeder kann jetzt einen Fall benennen. Jeder kann mir eine traurige Geschichte erzählen. Wenn jemand nachts nicht schlafen kann, dann werde ich angerufen. Immerhin bin ich ja dann wach. Und ich mache das auch gerne. Die Sorgen sind groß. Meine Verzweiflung, von hier nur so helfen zu können, wächst. Mein Opa hat mit seinen 94 Jahren im Altersheim auch Corona bekommen. Sein bester Freund dort ist daran gestorben. Er hat so geweint, konnte das Handy nicht halten, es war niemand bei ihm. An Weihnachten nicht, an Silvester nicht. Durfte ja keiner. Versteht er nicht.
Und was machen wir? Mein Mann hat in 2 Wochen Urlaub. Ich plane jetzt Tagestrips. In den Zoo, in den Erlebnispark, Eislaufen. Es ist so surreal.
Bitte bleibt alle gesund. Bitte passt auf euch auf. Auf bald!
Deutschland / Erzgebirge
Glück auf! Ich heiße Sabrina und habe mit meiner Familie vier Jahre in Norwegen gelebt. Seit August letzten Jahres wohnen wir wieder in Deutschland im schönen Erzgebirge. Für unseren Umzug hätten wir uns keinen besseren Zeitpunkt aussuchen können. Die Reisebeschränkungen wurden im Sommer soweit aufgehoben, dass man ohne Problem reisen konnte. Anfang August kam das Umzugsunternehmen aus Deutschland. Wir haben dann die Wohnung zur Übernahme vorbereitet und sind Mitte August mit dem Auto Richtung Oslo gefahren. Weil wir uns noch ein paar Tage Erholung gönnen wollten, sind wir nicht auf direktem Weg gefahren, sondern haben uns eine schöne Strecke durch die Berge ausgesucht. So waren wir noch vier Tage unterwegs bis es dann mit der Fähre in Richtung Kiel ging.
Hier in Deutschland waren die Corona-Schutzmaßnahmen viel strenger als in Norwegen. Mundnasenschutz beim Einkaufen kannten wir bis dahin gar nicht. Aber kein Problem für uns, obwohl wir die am Anfang natürlich häufig mal im Auto vergessen haben. Nach den Sommerferien gingen für unseren Großen (7 Jahre) die Schule und die Eingewöhnung für den Kurzen (3 Jahre) los. Beide haben sich gut eingelebt, schnell neue Freunde gefunden und sind jetzt, nach etwas mehr als vier Monaten, gut integriert.
In der Schule vom Großen gab es kurz vor den Herbstferien einen positiven Coronafall. Daraufhin wurden die Erst- und Zweitklässler für 10 Tage in Quarantäne geschickt. Nach den Herbstferien war dann die Kita betroffen. Da die Gruppen dort gemischt agieren, musste natürlich auch die ganze Kita in Quarantäne. Danach waren alle Gruppen nur noch für sich. Mit dem „Lockdown light“ Anfang November wurden die Betreuungszeiten in der Kita gekürzt. In den Abholzonen vor Schulen und Kitas war Maskenpflicht. Leider haben die beschlossenen Maßnahmen nicht zu dem gehofften Ergebnis geführt. Sachsen ist Hotspot! Die Zahlen scheinen nicht wirklich runterzugehen. Die Maskenpflicht gilt jetzt auch im öffentlichen Raum, Kitas und Schulen bleiben bis 31.01. geschlossen. Danach gibt es eine Woche Winterferien (anstatt zwei Wochen). Die Osterferien verlängern sich dafür um eine Woche. Am 08.02. sollen Schulen und Kitas wieder öffnen. Bis es soweit ist gibt´s für die Schulkinder häusliche Lernzeit. Ich bin gespannt, wie´s weitergeht…
Da ich euch leider kein Update mehr aus Norwegen schicken kann, wird es dieses Mal das letzte Mal gewesen sein, dass ich für Anke und euch schreibe. Ich wünsche euch für das neue Jahr viel Gesundheit und Kraft, aus der Situation das Beste zu machen. Passt gut auf euch auf!
Niederlande
Deutschland / Köln
Seit wenigen Tagen ist es offiziell: Der Lockdown wird verlängert, Kitas sind im Pandemie-Betrieb (was gefühlt überall anders ausgelegt wird und dadurch noch mehr Frustration, Unsicherheit und Wut auslöst) und Schulen EIGENTLICH geschlossen, bieten aber eine Betreuung an für jene, die es ohne nicht schaffen würden. Es gibt mehr Eltern-Krankentage, aber immer noch zu wenig. UND es hilft natürlich all jenen null, die zum Beispiel selbstständig arbeiten oder sich eben aus anderen Gründen einfach nicht frei nehmen können. Auch die anderen Beschränkungen haben so ihre Tücken … vieles ist wieder halbgar, nicht ganz bis zu Schluss gedacht oder einfach Gaga. Keine Frage: Der harte Lockdown muss sein, die Krise steuert erst jetzt auf den Höhepunkt zu und ich persönlich habe wirklich Schiss vor dem, was uns die recht locker gehaltenen Feiertage vieler in den nächsten Tagen und Wochen in die Krankenhäuser spülen wird. Trotzdem verunsichern und frustrieren mich die aktuellen Beschränkungen mehr denn je, weil so vieles unterschiedlich ausgelegt wird und/oder viele Menschen vor schier unlösbare, existenzielle Probleme stellt, dass ich nur noch mitheulen möchte. Und wenn ich dann die Corona-Leugner sehe und höre, die alles nochmal schlimmer machen mit ihrer Ignoranz und ihrem Egoismus, möchte ich am liebsten Schreien. Entschuldigt die Deutlichkeit, aber tatsächlich dünnt mein Nervenkostüm in Sachen Corona aktuell schneller aus, als ich Schokolade und Chips zum Akkuaufladen einschmeißen kann.
Aber was soll man machen?! Ich nehme jeden Tag wie er kommt, halte mich an alle Regeln und gehe so wenig raus wie möglich. Ich versuche locker zu bleiben in Sachen Homeschooling und mich nicht zu sehr mit meinen Ängsten zu beschäftigen. Es wird schon werden. Es muss ja. ;) Bleibt gesund und fühlt euch gedrückt … egal wo auf der Welt ihr gerade seid! :-*
Ich danke euch allen, die ihr euch die Zeit genommen habt, mitzumachen und bin schon gespannt auf eure nächsten Corona-Updates!
PS: Wie immer freue ich mich, wenn ihr diesen Text teilt! :-*
Ein Kommentar für “10 persönliche Corona-Updates aus aller Welt – Teil 15”