Kinder-Schlaf
Rabenmutter 2.0

Kinder-Schlaf heute

Kinder-Schlaf: Wie meine „Schlechtschläfer“ heute schlafen.

Über Kinder-Schlaf habe ich schon einige Male geschrieben. Hier zum Beispiel. Oder hier. Weil dieses Thema nicht nur allgemein in der Mutti- oder Eltern-Dimension ein sehr großes und wichtiges ist, sondern auch in meiner ganz persönlichen. Denn meine beiden waren von Anfang an eher „schlechte Schläfer“. Wobei man das SO eigentlich gar nicht sagen sollte, schließlich bemessen wir Erwachsenen gutes oder schlechtes Schlafen bei (unseren) Kindern meist an unseren subjektiven Maßstäben und Bedürfnissen … und die passen oft gar nicht zu denen der Kinder. ;)

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Deshalb möchte ich ein paar Punkte vorab betonen: Grundsätzlich stimmt es einfach, dass jedes Kind anders ist. Und das bedeutet auch, dass jedes Kind ANDERS schläft und ANDERE Bedürfnisse hat, um für sich selbst BESSER zu schlafen. Jedes Kind hat seine Phasen und seine ganz eigenen Rhythmen, in denen es sein Schlafverhalten weiterentwickeln kann – was es nämlich tut. :D Die Basis dafür liegt aber nicht in der Erziehung oder dem von uns Eltern gestaltetem Umfeld oder sonst irgendeinem steuerbaren Umstand, sondern schlicht im Entwicklungsstatus des kleinen Gehirns. <3

Der Kinder-Schlaf entzieht sich (meist) unserer Kontrolle

Manche kleinen Gehirne kümmern sich sehr zeitig darum, den Ansprüchen von uns Erwachsenen an guten Schlaf gerecht zu werden. Sie lernen früh, mehrere Stunden am Stück ruhig durchzuschlafen. Andere kleine Gehirne fokussieren sich in ihrer Entwicklung erst mal auf andere Bereiche. Prima Essen vielleicht oder frühes Laufen oder die verbale Kommunikation. Es ist also überhaupt nicht schlimm, wenn das eigene Kind anders schläft als das von der besten Freundin oder der Schwester oder man selbst früher. Es ist ganz normal, dass die kleinen da ihr „eigens Ding“ drehen. Dennoch kann es (vor allem) für Mama und Papa belastend sein, wenn das Schlafverhalten des Kindes so gar nicht zum Wunsch der Eltern passt bzw. zu den Bedürfnissen. Und dann darunter zu leiden ist genauso nachvollziehbar und legitim wie der Impuls, ganz viel auszuprobieren, um das Schlafenlernen zu beschleunigen oder wenigstens positiv zu beeinflussen. Man darf ja auch nicht vergessen: Bedürfnisorientierte Erziehung bezieht sich nicht ausschließlich auf die Bedürfnisse des Kindes, sondern genauso auf die Bedürfnisse der Eltern. Das fällt zwar oft unter den Tisch, ist jedoch durchaus so gedacht.

Ich persönlich habe mir das Schild bedürfnisorientierte Erziehung aber nie so wirklich umgehängt. Ich würde eher sagen, ich gehöre in die Kategorie: Ich mach einfach und gebe mein Bestes, ohne bewusste pädagogische Leitlinie. Ich ändere ehrlich gesagt auch sehr oft meine Strategie, was bestimmt voll mies ist. Und was die Konsequenz angeht … oh weh, da bin ich grottig. Dennoch bin ich fest davon überzeugt, dass meine potentiellen Versäumnisse in Sachen konsequente Erziehung oder eben auch bedürfnisorientierte Erziehung, nichts damit zu tun haben, wie meine Kinder schlafen. Egal ob früher oder heute. Ich habe nämlich echt so ziemlich alles versucht, jeden Tipp ausprobiert … und trotzdem ca. 6 Jahre nicht gut schlafen dürfen. ;)

Schlecht-Schläfer von Anfang an

Ja, meine zwei Granaten sind sehr unterschiedliche kleine Persönlichkeiten. Das waren sie von Anfang an. Logisch, denn jedes Kind ist anders. ABER: Schlecht geschlafen – als Babys und kleine Kinder – haben sie trotzdem beide. Nur eben auf unterschiedliche Weise. Die Spezialität der Mausemaus war es, jede Nacht 2-3 Stunden wach zu sein … ganz egal, was ich versuchte, dagegen zu unternehmen. Sie zog die Nummer durch, bis sie fast drei Jahre alt war und ließ sich auch nicht davon beirren, dass ich sie auf Anraten vieler Besserwisser mit 13 Monaten abstillte, um sie zum Durchschlafen zu bekommen. Sie schlief dadurch kein bisschen mehr so, wie ICH wollte … sie benötigte dann einfach nur 1-2 Flaschen pro Nacht, was ich im Endeffekt viel schlimmer und nerviger fand, als die Stillerei.

Dieses Risiko wollte ich beim Krümel nicht eingehen, deshalb habe ich ihn so lange gestillt, wie wir beide Freude daran hatten. Drei ganze Jahre. Ob er weniger häufig wach geworden wäre als Baby und Kleinkind OHNE das Stillen, kann ich also nicht beurteilen, zweifle es aber an, da es bei der Tochter ja auch keinen positiven Effekt erzielt hatte.

Heute schlafen beide … besser.

Mittlerweile sind die Kinder „aus dem Gröbsten raus“. Der Krümel ist jetzt fünf und die Mausemaus wird bald acht. Beide Kinder schlafen so gut, wie Kinder nun mal schlafen. Die Mausemaus zum Beispiel schläft WILD, bewegt sich sehr viel und steht mindestens zweimal pro Nacht auf. Vorzugsweise, wenn auch ich aufstehe, um Pippi machen zu gehen. Wahrscheinlich habe ich ihr meine Blase vererbt … und auch den Impuls, lieber nicht alleine im Dunklen auf die Toilette zu gehen. Nur das ich früher als Kind meine Schwester dafür geweckt habe und sie nun eben der Mama folgt. :D

Vom Unterbrechen des Schlafs abgesehen scheint sie eine Tendenz zum Schlafwandeln zu haben, zumindest eine leichte. Mehrfach pro Nacht setzt sie sich auf und spricht ein paar Worte. Das macht sie schon seit sie sprechen kann und ist mit einer der Gründe, warum ich es gar nicht so schlecht finde, dass sie nicht im Hochbett schläft, sondern (wieder) bei uns im Familienbett. Die Pandemie und die damit verbundenen Kinderängste haben sie vor über einem Jahr zu uns zurückgebracht. Und wenn das das Einzige ist, was sie braucht, damit ihre kleine Kinder-Seele keinen allzu großen Schaden in dieser Situation nimmt, dann ist es das mehr als wert. Irgendwann wird sie gemeinsam mit ihrem kleinen Bruder ins Kinderzimmer ausziehen … wenn beide soweit sind.

Apropos kleiner Bruder: Der schläft zwar seit zwei Jahren durch, setzt sich nicht hin und muss auch nicht Pippi machen gehen, dafür braucht er in sehr regelmäßigen Abständen Mamas Hand. Immer wieder wird er nachts halb wach, ruft nach mir und greift nach meiner Hand. Er braucht ganz arg meine Nähe. Im wahrsten Sinne, denn bei ihm gilt: Je näher, desto besser. Auch das ist für mich in Ordnung. Es stört mich nicht, diese Sekunden des kurzen Wachseins, um seine Hand entgegenzunehmen oder sein Gesicht zu streicheln oder ihn noch mal etwas mehr zuzudecken, nur damit er merkt, dass ich bei ihm bin. Es ist für mich absolut in Ordnung und ich genieße die Nähe zu den Kindern. Klar, das nächtliche getreten werden nervt manchmal, aber die Nähe genieße ich. Es wird schließlich nicht mehr ewig so sein. Und aktuell ist es für alle so in Ordnung. Nein, nicht nur in Ordnung, es ist schön. <3

Wir haben neue „Probleme“

Das nächtliche Durchschlafen ist also gar nicht mehr unser Problem; unser Problem ist aktuell eher das Einschlafen. Denn die Mausemaus hat Schwierigkeiten damit, abends runterzukommen. Sie benötigt locker 1 Stunde um einzuschlafen, unabhängig davon, wann sie ins Bett geht und was wir vorher gemacht haben. Ihr kleines Gehirn braucht aktuell diese Zeitspanne, um den Tag Revue passieren zu lassen und die Pause-Taste zu finden. So ist es einfach. Ich lebe damit, dass sich das Kind auch um kurz vor zehn noch mal neben mir aufrichtet und mich irgendetwas fragt, was gerade ihre Gedanken füllt. Sie würde dann sehr gerne auch noch kurz darüber mit mir sprechen, sich austauschen oder Antworten bekommen auf Fragen, die erst jetzt in ihr aufflackern. Manchmal gebe ich ihr diese Antwort noch, aber ich muss auch gestehen, dass ich das nicht immer schaffe; dass ich manchmal einfach keine Lust mehr habe und sage, sie solle sich diese Frage bitte fürs Frühstück merken. Weil ICH nicht mehr kann oder will, weil ICH zu müde bin. DAS muss SIE dann akzeptieren. ;)

Ganz ehrlich: Wenn ich vor der Elternschaft gewusst hätte, wie sehr das Thema Schlaf mich dank der Kinder beschäftigen würde und vor allem, wie lange, hätte ich mir möglicherweise vor Angst in die Hose gemacht. Denn Schlafen – entspannt und lange – war immer schon eines meiner liebsten Hobbies. Darauf jahrelang verzichten zu müssen, kann einem durchaus ziemlich die Stimmung versauen. ABER man schafft es. Es geht! Es gibt Möglichkeiten, es erträglicher zu gestalten. Und irgendwann … geht es vorbei. Und dann man sich das Recht erarbeitet, eines schönes Tages sehr breit zu grinsen und als frisch gebackene Oma zu sagen: Ach Liebling, Karma is halt ne Bitch! ;)

PS: Wie immer freue ich mich, wenn ihr diesen Beitrag teilt! <3

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