Geburtsbericht
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Geburtsbericht: Leserin Nina E. erzählt

Eigentlich war für den 05.10.21 ein Kaiserschnitt geplant aufgrund von einer Angststörung und einem Trauma in Bezug auf Ärzte und Nadeln. Ich sollte am 04.10 stationär aufgenommen werden, um in Ruhe und unter Medikation einen Zugang sowie eine PDA gelegt zu bekommen. Am 05.10 sollte dann der Kaiserschnitt erfolgen, damit das Medikament genug Zeit hatte sich abzubauen und dem Baby nicht zu schaden. Aber es kam anders. Am 30.09.21 bin ich um 4 Uhr nachts mit regelmäßigen Wehen aufgewacht. Direkt im Abstand von 8 Minuten und immer ca. 1 Minute lang. Ich konnte es erst überhaupt nicht einordnen, weil es wie starke Rückenschmerzen waren. Irgendwann konnte ich nicht mehr liegen und bin aufgestanden und rumgelaufen. Gegen 5:15 Uhr ist mein Mann wach geworden und hat nach unten gerufen wo ich denn sei und was ich mache – auf meine Antwort, dass ich wohl Wehen habe, kam ein entsetztes „Wie jetzt. So Richtige?!“ Gegen kurz vor 6 Uhr bin ich dann in die Wanne um zu gucken, ob die Wehen bleiben oder es doch falscher Alarm ist. Es war relativ schnell klar, dass es wohl wirklich los geht. Die Wehen kamen mittlerweile dann auch im Abstand von 5-6 Minuten. Mein Mann hat im Krankenhaus angerufen, da das ja eigentlich anders geplant war. Nachdem er die Lage geschildert hatte, wurde uns gesagt wir sollen bald losfahren. Also raus aus der Wanne, letzte Sachen packen und jemanden für den Hund organisieren. Der Mann schon völlig panisch und ständig sagend, dass das nicht sein könnte und wir doch noch so viel Pläne hatten für heute (Friseur, Pediküre und vorläufig letzter gemeinsamer Kinobesuch). :D Mir ging durch den Kopf, dass das nicht sein kann und das Baby doch nicht am Stichtag für die Einschulung mit 5 Jahren geboren werden kann (in NRW müssen alle Kinder, die bis zum 30.09 eines Jahres 6 Jahre alt werden in dem Jahr in die Schule).
Um 7:15 Uhr kamen wir im Krankenhaus an. Ich musste zuerst alleine hoch und ans CTG. Dabei durfte ich zum Glück sitzen. Die Wehen kamen jetzt alle 4 Minuten und so durfte mein Mann auch direkt mit hoch. Die Hebammen waren toll und haben alles immer genau erklärt. Relativ zügig kam dann auch ein Arzt, um zu besprechen wie es weitergeht. Wir wollten weiterhin einen Kaiserschnitt und so kamen dann auch die Anästhesisten zur Aufklärung. Nachdem der ganze Papierkram erledigt war, musste dann ohne Medikation ein Zugang gelegt werden. Eigentlich war geplant, dass der Chefarzt das unter Medikation versucht. Der war aber natürlich um 8 Uhr morgens an dem Tag noch nicht im Haus. Die zwei Anästhesistinnen waren sehr verständnisvoll und haben alles ganz genau erklärt und sich viel Zeit genommen. Da ich körperlich durch die Angst unter anderem mit Übelkeit und Erbrechen reagiert habe, hat die eine Ärztin sogar noch Akupressur gemacht. Nach einigen Anläufen lag der Zugang irgendwann und ich sollte mich schon einmal umziehen. Es war kurz nach 9 Uhr. Dann ging es auch bereits los in den OP. Der eigentliche Plan war dort eine PDA zu versuchen, aber ich habe relativ schnell gemerkt, dass ich das nicht schaffe. Ich hatte mittlerweile alle 2-3 Minuten Wehen, die ich im Liegen kaum veratmen konnte. Dazu die Gesamtsituation und einfach die OP Umgebung. Alle Menschen haben sich vorgestellt und jeden Schritt erklärt, aber ich konnte es kaum wahrnehmen. Es sollte also eine Vollnarkose werden. Etwas, was ich nie gewollt habe. Ich würde den ersten Schrei meines Kindes nicht hören. Mein Mann durfte wegen der Vollnarkose auch nicht mit in den OP. Es wurde dann alles Weitere vorbereitet wie Blasenkatheter gelegt und alles desinfiziert und mit Tüchern abgedeckt. Das Schlimmste waren tatsächlich die Wehen im Liegen auszuhalten und stillzuhalten während so viele Menschen an einem herumfummeln und unangenehme Dinge tun. Ich war kurz davor zu sagen, dass ich nicht mehr kann, aber ich wusste auch, dass ich eigentlich keine Wahl habe. Irgendwann ging dann endlich alles ganz schnell. Die Narkose hat gewirkt und um Punkt 10 Uhr hat unser erstes Kind das Licht der Welt erblickt und das laut Ärztin mit viel Geschrei kundgetan. Mein Mann hatte um kurz nach 10 Uhr das Baby bereits bei sich und um 10:30 Uhr war ich dann auch wieder im Kreißsaal und konnte das erste Mal Anlegen. Später kam die Ärztin und meinte unser Baby hatte die Nabelschnur zweimal um den Hals gewickelt und sei ein Sternengucker gewesen. Laut ihr wäre eine spontane Geburt so kaum möglich gewesen – umso erleichterter waren wir mit unserer Entscheidung zum Kaiserschnitt. Es lief nicht so wie geplant, aber es wurde von allen Seiten versucht das Beste daraus zu machen. Das gesamte Team war toll und alle Beteiligten kamen danach auch nochmal um zu fragen wie es für mich war. Sogar der Chefarzt der Anästhesie kam noch vorbei, um zu gucken wie es uns geht und sich zu „beschweren“ dass wir nicht auf ihn gewartet haben. Es war nicht wie ich es mir für mein Kind gewünscht habe, aber es hätte den Umständen entsprechend kaum besser laufen können.

L. – 48cm, 2570g

Die Ärztin, welche den Kaiserschnitt durchgeführt hatte, kam danach auch nochmal und hat mitgeteilt, dass das Baby zweimal die Nabelschnur um den Hals gewickelt hatte sowie ein Sternengucker gewesen sei. Aus ihrer Sicht wäre eine spontane Geburt damit kaum möglich gewesen. Immerhin eine kleine Bestärkung für unsere Entscheidung zum Kaiserschnitt.

Diesen spannenden Geburtsbericht hat Nina geschrieben :)

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