Geburtsbericht
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Leserin-Geburtsbericht: Andrea M. erzählt

Wir sind eines der letzten Pärchen im Freundeskreis, das ein Kind bekommen hat. Alle anderen Paare haben ein bis vier Kinder und sind „alte Hasen“ auf dem Gebiet. Mein Mann und ich waren bisher die „komischen Kinderlosen“, die Karrierfrau und der Workaholic, die spendable Tante, der coole Onkel…
Dies muss ich immer vorausschicken, denn die Schwangerschaft mit unserem Regenbogenbaby hat uns komplett überrascht, da die Erfüllung des Kinderwunsches eigentlich medizinisch kaum möglich gewesen wäre. Die komplette Schwangerschaft über hörte ich daher von allen erfahrenen Muttis nur unbrauchbare Ratschläge über tagelange Wehen oder bekam komische Ratgeberbücher geschenkt. Doch die Geburt unseres Sohnes war dann doch anders als gedacht…

Am 9.6.20 war ich nachts schon von heftigen Nierenschmerzen geplagt. Mangels Hebamme und Geburtsvorbereitungskurs ordnete ich den permanent stechenden Schmerz ohne wellenartigen Verlauf als Übungswehen ein. Als diese „Übungswehen“ auch am 10.6. nicht besser wurden und am 11.6. zusätzlich in extremem Erbrechen, Schüttelfrost und Kopfschmerzen gipfelten, ging ich doch freiwillig am Feiertag zum Bereitschafts-Gynäkologen als Notfallpatientin. Dort lernte ich, dass die Schmerzen ein hochgradiger Nierenstau waren, der unter Umständen bedrohlich für die Versorgung des Kindes wäre. Sofort wurden wir in St. Hedwigsklinik in Regensburg überwiesen, da ich noch knapp vor der 37.SSW war und die Geburt noch eine Frühgeburt gewesen wäre. Nach tagelangen, mehrmaligen Sitzungen am Wehenschreiber war mangels Wehentätigkeit beschlossen worden, mich am Dienstag 16.06.zu entlassen. Doch vorher hatte ich noch am Sonntag 14.06. die schlimmste Schmerzepisode meines Lebens, ausgelöst durch diesen Nierenstau. Die Nierenschmerzen waren mein täglicher Begleiter und auch Schmerzmittel linderten diese kaum. Am Montag 15.06. gegen 22 Uhr sollte ich mein letztes CTG bekommen, bevor es am Dienstagfrüh heimgehen sollte. Da mein kleiner Mann so unruhig war, wurde das CTG um 23.30 Uhr nochmals wiederholt. Der Kleine schlief dabei recht ruhig, Wehen zeigten sich keine und daher ging auch ich schlafen. Gegen 2.30 Uhr wurde ich wach, da mein Bett extrem nass war. Im Schlaf war unbemerkt meine Fruchtblase geplatzt. Ich klingelte der Nachtschwester, die meinte ich solle selbst in den Kreißsaal gehen, denn noch wäre ja Zeit. Nach Hinweis auf die Menge des ausgelaufenen Fruchtwassers raste sie zum Rollstuhl und fuhr mich schnellstens selbst zum Kreißsaal. Dort kannte man mich ja schon zu gut, da ich täglich mehrmals ohne Wehentätigkeit dort rumspazierte. Eine sehr entspannte Hebamme nahm mich in Empfang und schloss mich wieder einmal an den Wehenschreiber an. Die Nierenschmerzen waren immer noch da – permanent, an einer kleinen Stelle, die Niere war immer noch gestaut. Es lag keinerlei Wehentätigkeit vor, aber bei der von mir eingeforderten gynäkologischen Untersuchung war der Muttermund auf einmal 5 cm offen. Ich versuchte meinen Mann zu erreichen, doch genau in dieser Nacht gab es eine regionale Telekom-Netzstörung. Er bekam verspätet eine meiner Nachrichten mit der Info, dass die Fruchtblase geplatzt sei. Da er sich dachte, es wäre noch reichlich Zeit, duschte er in Ruhe, rasierte sich, zog sich fein an und fuhr gemütlich ins Krankenhaus. Auf dem Weg erreichte ihn dann zum Glück der Anruf meiner nicht mehr so entspannten Hebamme. Denn mein Muttermund war innerhalb von einer knappen halben Stunde bei 10cm. Langsam begannen die Presswehen, die sich aber schnell steigerten. Mein Mann kam kurz vor der Geburt und durfte die letzten 40 Minuten noch miterleben. Vom Platzen der Fruchtblase bis zum ersten Halten des Kleinen vergingen keine 4 Stunden.
Es war für mich eine rundum schöne Geburt, da mich die Hebamme sehr gut angeleitet hat. Mein Mann konnte noch dabei sein, die Nabelschnur durchschneiden und meine Hand halten. Der kleine Mann ist nun fast 2 Monate alt und unser ganzes Glück.

Diesen schönen Geburtsbericht hat Andrea geschrieben :)

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