Ich möchte gerne von der spannenden und rasanten Geburt meiner Tochter berichten.
Sie wurde am 4.4.2020 geboren und ist unser zweites Wunder :-)
Mein erstes Kind kam genau eine Woche vor dem ET, daher war ich die gesamte Schwangerschaft voller Hoffnung, dass es auch dieses mal etwas eher losgeht. Die letzten Wochen rückten immer näher und die Welt begann sich zu verändern. Ausgangsbeschränkungen, Hamsterkäufe, Läden schloßen… die Sorgen begannen: habe ich alles Wichtige für die erste Zeit? Wie schütze ich mich/uns am Besten? Und wie läuft die Geburt? Darf mein Mann dabei sein?
-Besuch im Krankenhaus war ja schon verboten und einige Krankenhäuser erlaubten auch keine Männer im Kreißsaal mehr.
Die Tage verstrichen, ich hatte immer wieder Vorwehen/ Senkwehen, auch regelmäßig, aber sie gingen immer wieder weg.
Eines Abends (SSW 39+6) wurden die Wehen dann doch nicht weniger, sondern mehr.
Ich versuchte mich hinzulegen, stand aber nach kurzer Zeit wieder auf und zog aufs Sofa um niemanden zu wecken (Familienbett) und vielleicht noch ein Auge zu machen zu können. Mittlerweile war es 1.00 Uhr Nachts.
Die Wehen kamen und gingen, ich konnte sie gut veratmen und wollte so lange wie möglich zuhause aushalten.
Um ca 3.00 Ihr weckte ich meinen Mann, da die Wehen nun im 3 Minuten Rhythmus kamen und immer heftiger wurden.
Er zog sich an, ich ebenso und wir machten alles bereit.
Unser Sohn (4Jahre) wollte geweckt werden, falls es Nachts losgeht. Gesagt getan.
Oma angerufen, sie machte sich auf den Weg.
Plötzlich wurden die Wehen so heftig, dass ich nur noch schreien und auf dem Boden kauern konnte. Unser Sohn bekam alles mit, war aber von mir gut vorbereitet worden und war somit ganz entspannt.
Ich bekam etwas Angst, weil es plötzlich so schnell ging, denn genau so fühlte es sich bei meinem Sohn damals an, kurz bevor er kam.
Als Oma uns endlich ablöste, rasten wir mit dem Auto ins Krankenhaus.
Die Presswehen begannen auf der Autobahn.
Mein Mann blieb ganz ruhig und fuhr so schnell er konnte und ich konnte irgendwann nicht mehr anders als zu pressen.
Nach ca 15 Minuten waren wir am Krankenhaus angekommen, genau in dem Moment platzte die Fruchtblase.
Mein Mann rannte los um Hilfe zu holen und ich versuchte auszusteigen.
Ich kniete neben dem Auto auf dem Parkplatz
-immer noch mit Presswehen-
als Hilfe herbei eilte und ich mit einer Trage in den nächsten freien Raum der Notaufnahme gebracht wurde.
Eine traumhafte Hebamme nahm alles in die Hand und begleitete den Rest der Geburt mit so einer Ruhe, dass nach weiteren 5 Minuten unsere Tochter ohne jegliche Komplikationen oder Verletzungen meinerseits auf die Welt kam.
(Das war genau 25 Minuten nach der Abfahrt zuhause)
Wir wurden in den Kreißsaal gebracht zum kuscheln und verschnaufen und nach ein paar Stunden sind wir gemeinsam nach Hause gefahren.
Die Geburt ging einfach wahnsinnig schnell, und die Sorge, dass mein Mann nicht mit in den Kreißsaal dürfe, hatte sich somit erledigt. :-)
Diesen spannenden Geburtsbericht hat Corinna W. geschrieben. :)